Es ist nicht verwunderlich, dass die Neuinfektionszahlen wegen der Delta-Variante steigen – eine mediales Delta-Dauerfeuer wird trotzdem abgebrannt. Es ist Zeit für eine Entwarnung.
Die Zahlen in Großbritannien machen eigentlich Mut, denn die Todesfälle und Hospitalisierungen bleiben auf niedrigem Niveau. Auch ein Virologe aus Deutschland gibt jetzt Entwarnung: Das Virus wird schwächer.
Im Gespräch mit der BILD geht der Top-Virologe Prof. Stephan Becker (60) vom renommierten Marburg-Institut für Virologie in Deutschland davon aus, dass sich das Coronavirus im Laufe der Zeit weiter abschwächen wird, da die Immunität der Menschen weltweit immer größer wird. Gegen über der BILD sagt der Experte: „Das Coronavirus könnte sich durch die Anpassung an den Menschen abschwächen. Gleichzeitig wird das Virus durch die zunehmende Immunität der Menschen im Zuge der weltweiten Verbreitung und der Impfkampagne weniger gefährlich.“
Das Virus sei anfangs gefährlicher gewesen, weil es noch nicht an die Menschen angepasst war und wir es auch noch nicht kannten. „Das oberste Ziel von Viren ist es, sich zu vermehren. Dazu dienen auch immer neue Mutationen. Und die Viren, die sich am schnellsten vermehren, sind am erfolgreichsten“, so Prof. Becker zur BILD.
Laut des Virologen geraten die Viren durch Medikamente und Impfungen immer mehr unter Druck, sich zu verändern. So würden immer wieder Mutationen entstehen, die durch Impfungen nicht mehr so gut abgedeckt sind. Dann müsse der Impfstoff angepasst werden.
Es sei nicht generell so, dass Viren im Laufe der Zeit schwächer werden, aber im Falle der Delta-Variante, scheine sich das so zu entwickeln, so Prof. Becker.
Prof. Becker: „Solange sich ein Virus vermehrt, wird es für seinen Erfolg egal sein, ob es einen Menschen krank macht, oder, ob Menschen sogar daran sterben. Es zieht keinen Vorteil daraus. Viren können dann schwächer werden, je mehr sie sich unter Menschen verbreiten. Es wird sich dann später um ein saisonales Coronavirus handeln, wie die, die wir bereits kennen.“
