Alexaindre Naime Bardosa

Coronavirus

Wieder neue Corona-Mutation in Brasilien gefunden

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Die neue Corona-Variante ähnelt der südafrikansichen Mutation. 

Bei einer Frau in Brasilien ist eine neue Variante des Coronavirus festgestellt worden. Die Wissenschafter des (Instituto) Butantan, die ein Netzwerk für den Alarm für Covid-19-Varianten koordinieren, hätten die neue Variante in der Stadt Sorocaba in der Nähe der Millionenmetropole São Paulo identifiziert, schrieb die Forschungseinrichtung "Instituto Butantan" auf Twitter am Mittwoch. Demnach ähnele die neue Variante der südafrikanischen und werde noch untersucht werden.

Die Variante sei bei einer 34-jährigen Frau entdeckt worden, die leichte Symptome aufwies, berichtete das Nachrichtenportal "G1". Laut Paulo Menezes, Direktor des Coronavirus-Notfallzentrums von São Paulo, habe die Patientin angegeben, in jüngster Zeit keine Reisen innerhalb oder außerhalb Brasiliens unternommen zu haben.

System vor Kollaps

Brasilien hat wieder einen Tageshöchstwert bei den Corona-Toten registriert und nähert sich der Marke von 4.000 Toten innerhalb von 24 Stunden an. Das Gesundheitsministerium meldete Mittwochabend (Ortszeit) 3.869 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.  

"Wenn die Situation nicht kontrolliert wird - sich die Leute am Riemen reißen und die Regierung mehr impft -, dann können wir 5.000 erreichen", sagte die Biochemikerin Fabiana Carneiro von der Bundesuniversität Rio de Janeiro in Toque de Caxias der Deutschen Presse Agentur mit Blick auf die Nachlässigkeit vieler Brasilianer.

Insgesamt sind in Brasilien 321.515 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, mehr als 12,7 Millionen Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nur in den USA sind die Zahlen höher. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner.

Massive Kritik an Bolsonaro

Das Gesundheitssystem ist vielerorts zusammengebrochen oder am Zusammenbruch. In 19 Hauptstädten von Bundesstaaten sind nach einer Erhebung der Zeitung "Folha de S. Paulo" mehr als 90 Prozent der Intensivbetten für Covid-19-Patienten belegt. Medikamente, vor allem zur Intubation, drohten zur Neige zu gehen.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost. Zuletzt milderte der Rechtspopulist seinen Ton - auch mit Blick auf Impfungen - allerdings etwas ab. Angesichts zunehmender Kritik wegen fehlenden Krisenmanagements in der Corona-Pandemie tauschte Brasiliens Staatschef sechs Minister aus, die Spitzen von Armee, Luftwaffe und Marine wurden neu besetzt.
 
 

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