Leihgeräte für Pflichtschulen ab der dritten Schulstufe - 3 Mio. Euro werden investiert.
Wien. Wien liefert Hardware für den Unterricht daheim: 5.000 Laptops werden an Schülerinnen und Schüler mit entsprechendem Bedarf verteilt, wie Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bürgermeister Michael Ludwig (beide SPÖ) berichtete.
Die Leihgeräte sind für die städtischen Schulen ab der fünften Schulstufe, also die Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen, gedacht. Jedes Kind, so betonte der Ressortchef, habe eine unterschiedliche Wohnsituation - und dabei nicht immer Zugriff auf die nötigen Geräte. Um digitales Lernen bzw. Homeschooling in Corona-Zeiten zu erleichtern und Familien finanziell zu entlasten, würden nun 3 Mio. Euro investiert.
Wir haben Eltern finanziell entlastet, indem Schul- und Hortgeld zurückgezahlt werden. #Homeschooling bedeutet aber auch, dass viele Kinder zu Hause keinen Laptop besitzen. Daher stellen wir 5000 Laptops zur Verfügung. Wir lassen kein Kind zurück. Bildung ist essentiell
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) April 15, 2020
Die Notebooks sollen demnächst fertig installiert sein und können über die jeweilige Schule bezogen werden. Auf den Computern wird Office 365 zur Verfügung stehen. Damit sei es möglich, über den Microsoft-Dienst Teams auch eine eigene Lernplattform zu schaffen. Die Kommunikation zwischen Eltern, Schülern und Lehrern werde somit erleichtert, zeigte man sich im Rathaus zuversichtlich. Die Geräte bleiben im Eigentum der Stadt und sollen später auch weiter in den Schulen genützt werden können.
Es sei schade, so befand der Wiener Bildungsstadtrat, dass der Bund nur bei den AHS-Schülern eine entsprechende Initiative gestartet habe. Zugleich urgierte Czernohorszky mehr Informationen über die Perspektiven und das weitere Vorgehen im Bildungsbereich: "Es brauche deutlich mehr Klarheit, wohin die Reise geht." Dies sei nicht zuletzt deswegen nötig, da jetzt, nach der Öffnung im Handel, immer mehr Eltern wieder beruflich tätig sein würden und den Nachwuchs daheim nicht mehr so betreuen könnten wie bisher.