Eine steigende Lebenserwartung und der demografische Wandel stellen die Gesellschaft vor neuen Herausforderungen. Wie man Technik nutzbar machen kann, um älteren Menschen Unterstützung im Alltag zu bieten, diskutieren Experten beim ersten Europäischen Forum für altersgerechte Assistenzsysteme, das am Dienstag in Wien (29. September) eröffnet wurde. "Ambient Assisted Living" (AAL) nennt sich ein europäisches Programm zur Steigerung der Lebensqualität älterer Menschen.
Das Forum stellte die Auftaktveranstaltung für eine internationale Konferenzreihe im Rahmen von AAL dar. Die Gruppe der immer älter werdenden Bevölkerung teilt sich grob in zwei Hälften: in die jener Menschen, die immer länger ein aktives Leben führen wollen und in die solcher, die krank sind und Pflege benötigen, erklärten Bernd Marin, Generaldirektor des European Centre for Social Welfare Policy and Research in Wien, und Tomas Lagerwall vom Schwedish Institute of Assitive Technology bei einer Pressekonferenz anlässlich der Forumseröffnung. In Zukunft werde der Bedarf an entsprechenden neuen Produkten und Dienstleistungen steigen, wobei beide Seiten beachtet werden müssten.
Dabei sollte Technologie Menschen unterstützen, möglichst selbstständig und lange "so zu leben, wie man möchte", sagte Lagerwall und nannte für ältere Menschen zu komplizierte Handys oder Küchengeräte als Beispiele, die einer Verbesserung bedürfen würden. Das AAL Forum 09 solle auch dem Informationsaustausch zwischen den Ländern dienen, erklärte AAL-Präsident Gerhard Finking. Auf nationaler Ebene soll das Programm Strukturen schaffen, die eine Zusammenarbeit von Institutionen, die sich mit dem Thema "Älterwerden" auseinandersetzen, ermöglichen. Neben Vorträgen gibt es auch einen Ausstellungs- und einen aktiven Bereich, den eine Seniorengruppe am Mittwochnachmittag selbst "erproben" wird.
Das AAL Joint Programme ist laut dem Verkehrs-, Innovations- und Technologieministerium ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm von derzeit 20 europäischen und zwei assoziierten Staaten, das von der Europäischen Gemeinschaft finanziell unterstützt wird. Es läuft parallel zum 7. Forschungsrahmenprogramm der EU mit einer Laufzeit von 2008 bis 2013. Für österreichische Projektwerber sind jährlich rund 2,5 Millionen Euro an nationalem Fördergeld und etwa 2,5 Mio. Euro aus dem Budget des Forschungsrahmenprogramms eingeplant, hieß es in einer Aussendung.
SERVICE: Weitere Informationen zu AAL sind u. a. auf den Websites http://www.aal-ready.org/ und http://www.bmvit.gv.at/aal abrufbar.