Es braucht keine Klimaanlage oder den Ventilator, um sich bei Hitze abzukühlen. Es reichen ein paar praktische Mittel aus der Natur, um einen coolen Kopf zu bewahren.
Viele freuen sich über sommerliche Temperaturen über 30 Grad. Andere dagegen leiden bei der Hitze unter Schwitzen, Konzentrationsschwäche oder Müdigkeit. Für all jene bietet die Natur zahlreiche Methoden, um sich abzukühlen und frischen Wind in das überhitzte Gemüt zu bringen.
Natürlich zur Abkühlung
Finden Sie hier zehn Tipps, wie Sie sich gegen die ungewünschte Wärme schützen können – und das ganz ohne künstliche Temperaturregulation via Kopfweh erzeugender Klimaanlage oder lästigem Ventilator:
Die besten Anti-Hitze-Tipps
1/10
1. Viel trinken
Ja, der Tipp mag banal erscheinen, ist aber besonders essenziell! Denn wer aufgrund von Hitze oder körperlicher Betätigung viel schwitzt, verliert viel Wasser und wichtige Salze. Daher muss man die Speicher wieder neu auffüllen. Neben Mineral- oder vitaminreichem Zitronenwasser sind auch ungesüßte Tees, fettarme Buttermilch oder Ayran eine gute Empfehlung. In dem Drink aus Naturjoghurt steckt nämlich auch eine Prise Salz.
2. Naturfasern tragen
Bei hohen Temperaturen möglichst wenig Kleidung am Körper zu tragen, ist eine Variante. Diese schützt aber nicht vor den gefährlichen UV-Strahlen der Sonne. Darum ist es ratsam, zu hellen Kleidungsstücken aus Naturfasern, wie Baumwolle oder Leinen, zu greifen. Sie nehmen Feuchtigkeit auf, sind sanft zur Haut, halten uns die Sonne vom Leib und verstärken das Hitzegefühl nicht, so wie es bei synthetischen Materialien der Fall ist. Die Naturfaser-Regel gilt auch für den Pyjama bzw. das Nachthemd!
3. Richtiges Lüften
Untertags, wenn es heiß ist, Fenster unbedingt geschlossen halten! Erst in den Abendstunden, wenn die Außentemperatur niedriger ist als in der Wohnung, lüften! Am kühlsten ist es draußen übrigens in den ganz frühen Morgenstunden. Angenehm kann auch ein kurzer Durchzug sein. Fenster und Türen dafür fixieren und los geht der erfrischende Wind.
4. Sprung in den See
Alleine in Österreich gibt es über 40 Seen! Dazu kommen: Bäche, Flüsse und Gebirgsquellen. Die Wasserqualität ist in den meisten Fällen überdurchschnittlich hoch. Die ideale Abkühlung findet man durch einen Sprung ins kühle Nass. Mit der U-Bahn, dem Zug oder dem Auto ist man in Wien in weniger als einer Stunde am Gewässer – z. B. an der Alten Donau. Das Schwimmen bringt nicht nur Erfrischung, sondern auch den Kreislauf in Gang. Ausprobieren lohnt sich.
5. Coole Kräuter
Die kleinen grünen Helferlein können mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Kräutern wie z. B. Salbei, Holunder, Zitronenmelisse, Pfefferminze oder Schafgarbe wird ein natürlicher Cool-down-Effekt nachgesagt.
6. Wasser als Kälteboost
Das Waschbecken mit kaltem Wasser füllen, dann Hände samt Unterarmen hineinlegen. Speziell Handgelenke und Armbeugen sollen dabei mit dem Wasser in Berührung kommen. Nach ein bis zwei Minuten tritt der gewünschte Effekt ein: Unsere Konzentration verbessert sich, wir fühlen uns wach und der Kreislauf stabilisiert sich. Ersatzweise können auch Eiswürfel oder kalte Kompressen zum gleichen Ergebnis führen. Für Fortgeschrittene: „Kneippen“ (erfunden von Pfarrer Sebastian Kneipp) – 20 bis 30 Mal durch einen Bach auf und ab gehen (zur Not tut es auch ein Kübel mit kaltem Wasser und das Gehen am Stand) – bzw. „Tautreten“, wobei man frühmorgens über eine Wiese spaziert, um den Tau zwischen den Zehen zu spüren. Abkühlung und Erfrischung pur!
7. Kein fettiges Essen
Schwer verdauliche, fette und gebackene Speisen belasten den Kreislauf, denn dadurch wird mehr Blut in den Magen-Darm-Trakt gepumpt und der Organismus zusätzlich belastet. Wer sich also keine Extraportion Hitze holen möchte, sollte besser zu leichten, fett- und zuckerarmen Produkten greifen. Am besten sind frisches saisonales Obst, Gemüse, Fisch und Vollkorn. So entlasten Sie Ihren Darm und beugen Überhitzung vor.
8. Erfrischende Dusche
Lauwarmes Wasser ist dabei ideal, um für anhaltende Abkühlung zu sorgen. Bei zu kaltem Wasser verengen sich die Poren, die Hitze staut sich an und der Kühlungseffekt ist schnell wieder dahin. Tipp: Ideal ist die kühle Dusche vorm Sport. Vor dem Schlafen nicht zu kalt duschen, so fällt das Einschlafen leichter.
9. Kein Alkohol
Auch wenn man gerade im Sommer gerne zu Spritzer, Cocktails und Co. greift – Alkohol entwässert, sprich er entzieht dem Körper Wasser, indem er Gefäße erweitert. Dadurch verdunstet mehr Flüssigkeit, die Nieren werden dazu angeregt, vermehrt Wasser abzugeben – und wir beginnen zu schwitzen. Alles kontraproduktive und ungewünschte Auswirkungen, wenn es um Abkühlung geht.
10. Sanfte Massagen
Durch die Hitze tritt oft vermehrt Wasser ins Bindegewebe über, weil Blut und Lymphe in den erweiterten Gefäßen langsamer durch den Körper transportiert werden. Die Folge: Unsere Beine und Lider schwellen an. Abhilfe schaffen z. B: sanfte Massagen bzw. leichtes Streichen mit den Handflächen über das Gesicht – immer von der Mitte ausgehend nach außen. Beine und Arme in Richtung des Herzens abstreichen. Das sorgt fürs Abschwellen und bessere Durchblutung.
Mit diesen Methoden trotzen Sie nicht nur der Hitze, sondern bleiben dabei auch noch topfit. Denn die meisten der zehn Tipps sorgen nicht nur für Abkühlung, sie sind zudem förderlich für die Allgemeingesundheit. Und ein gestärkter, erfrischter und fitter Körper trotzt Temperaturschwankungen generell am besten.
Wer also richtig isst, sich Abkühlung beim Schwimmen sucht, auf Alkohol verzichtet, sich mit Massagen verwöhnen lässt, die passenden Kräuter zu Hilfe holt, sich in Gewand aus Naturfasern kleidet, nachts und nicht tagsüber gut lüftet und ab und an „Kneippen“ oder „Tautreten“ geht, dem können die in die Höhe steigenden Grade nichts mehr anhaben! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen erholsamen Sommer – mit tollen Temperaturen: außen Badewetter, innen schön abgekühlt!