Mit Globuli kann man kleinere Wehwehchen von Kindern meist gut kurieren.
Liebe und Zuwendung braucht das Kind. Doch was, wenn die Schnupfnase dennoch verstopft bleibt, der Bluterguss nicht verschwindet und der Durchfall immer unangenehmer wird? Viele verlieren hier die schon strapazierten Nerven und gehen zum Arzt. Dabei reagiert der sensible kindliche Organismus schnell auf homöopathische Gaben, Kinder sprechen deshalb besonders gut auf die Verabreichung kleiner Globuli an.
Alles auf einen Blick
Die Voraussetzung ist, dass die richtigen Mittel, gewählt aufgrund der individuellen Symptome, zum Einsatz kommen, weiß die Expertin. Kehrt eine Krankheit immer wieder, dann ist es ratsam, das sogenannte Konstitutionsmittel für Ihr Kind zu finden. Das kann der Homöopath. Zur Erstversorgung und Behandlung leichterer Kinderbeschwerden und Wehwehchen können Sie jedoch selbst zu Globuli greifen. Wir haben für Sie in diesem Homöopathie-Lexikon einen Überblick zusammengestellt, in dem Sie auf einen Blick erkennen, was wogegen hilft.
Homöopathie-Lexikon für Kinder
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Erste Hilfe
Prellung/Bluterguss: Arnica
Bei einer Prellung oder einem Bluterguss durch äußere Verletzungen, besonders, wenn Schmerzen damit
verbunden sind
Verstauchung: Bryonia
Mit Schwellung, die bei jeder Bewegung stechend schmerzt, Verbesserung durch Ruhe, Kälte und Druck
Schnittwunde: Staphysagria
Glatte Schnitt- und Risswunden nach Verletzungen und Operationen im Bauchbereich, beispielsweise nach
Blinddarmoperation
Insektenstich: Apis
Stechender Schmerz, die Schwellung ist blassrot und teigig, nur direkt über einem Knochen ist sie hart; Berührung kaum zu ertragen, kühlen hilft
Zahnungsbeschwerden mit rotem Kopf: Belladonna
Abendliche Verschlimmerung, erhöhte Temperatur, pulsierende Adern
Zahnungsbeschwerden mit einseitiger Gesichtsröte: Chamomilla
Meist mit großer Reizbarkeit und Unzufriedenheit
Zahnungsbeschwerden mit Weinerlichkeit: Pulsatilla
Das Kind will nicht allein sein, ist sehr weinerlich. Trost bessert sofort, Durstlosigkeit; Besserung an der frischen Luft
Erkältungskrankheiten
Fieberhafter Infekt - plötzlicher Beginn: Aconitum
Mit starker Angst und Unruhe, die Haut ist trocken und heiß, das rote Gesicht wird beim Aufrichten blass; eventueller Auslöser: kalter Wind
Hohes Fieber und heißer Kopf: Belladonna
Plötzlich auftretendes Fieber, Kopf ist heiß und rot, Hände und Füße sind kalt, Verlangen nach Bettruhe, empfindlich gegen Licht, Geräusche und Erschütterung
Fieberhafter Infekt - anhänlich und weinerlich: Pulsatilla
Das Kind will nicht allein sein, hat das Verlangen nach Besserung in frischer Luft, ist sehr weinerlich, Trost bessert sofort; Durstlosigkeit
Fieberhafter Infekt - wenig beeinträchtigt trotz Fiebers: Ferrum phosphoricum
Kind spielt trotz hohen Fiebers wie immer; Blässe und Röte wechseln schnell ab; oft besteht auch Nasenbluten oder es treten im weiteren Verlauf Ohrenschmerzen auf
Schnupfen - wund machender, wässriger Fließschnupfen: Allium cepa
Augen brennen und tränen (Tränen nicht wund machend); häufig heftiges Niesen; schlechter im warmen Zimmer, besser in kühler Luft, im Freien
Schnupfen - nächtlicher Stockschnupfen: Nux vomica
Nase ist nachts verstopft; tagsüber im Freien kommt der Schnupfen ins Fließen, empfindlicher Geruchssinn
Schnupfen - rahmig-gelber Schnupfen: Pulsatilla
Deutliche Besserung an der frischen Luft, oft in Verbindung mit Durstlosigkeit
Ohrenschmerzen - plötzlich in der Nacht auftretend: Aconitum
Verbunden mit Ängstlichkeit und Unruhe; nach Aufenthalt im kalten Wind
Ohrenschmerzen - Beginn nachmittags oder abends: Belladonna
Die Schmerzen beginnen meist sehr plötzlich und sehr heftig. Sie werden von hohem Fieber und Gesichtsröte
begleitet; oft kalte Hände und Füße
Ohrenschemrzen - mit großer Reizbarkeit: Chamomilla
Das Kind ist unruhig, sehr reizbar, will ständig etwas anderes haben, will getragen werden und ist mit nichts
zufrieden, oft rechtsseitige Schmerzen
Ohrenschmerzen - Schmerzen mit großer Weinerlichkeit: Pulsatilla
Das Kind lässt sich schnell trösten, besser an der frischen Luft, Durstlosigkeit, begleitender Schnupfen ist
rahmig-gelb
Husten/Bronchitis - Husten nach Mitternacht: Aconitum
Mit großem Durst, Unruhe und Angst; meist nur im Anfangsstadium. Folge von kaltem Wind
Husten/Bronchitis - trockener Husten: Bryonia
Mit großem Durst, das Kind hält sich den Brustkorb beim Husten, ist reizbar und möchte seine Ruhe haben
Husten/Bronchitis - mit dickem, gelblichem Auswurf: Pulsatilla
Lässt das Kind nachts nicht schlafen; Aufsetzen bessert; das Kind ist weinerlich, verlangt nach frischer Luft,
verträgt keine Wärme und ist durstlos
Halsschmerzen - besser durch Wärme: Hepar sulfuris
Das Kind wirkt allgemein gereizt, eventuell besteht auch eitriger Schnupfen; kälteempfindlich; Wärme lindert die Beschwerden
Halsschmerzen - Schmerz beginnt links: Lachesis
Der Rachen ist dunkelrot; heftige Schmerzen, schlimmer nachts; das Kind lehnt Wärme und Enges am Hals
(Halswickel) energisch ab.
Halssschmerzen - brennende Schmerzen mit Heiserkeit: Phosphor
Trockener, schmerzhafter Husten; großer Durst auf sehr kaltes Wasser. Schlechter durch das Liegen links
Verdauungsstörungen
Magenverstimmung nach Ärger und Ungerechtigkeit: Colocynthis
In Wellen auftretende krampfartige Bauchschmerzen, die durch Wärme und starken Gegendruck sowie durch Beugen und Anziehen der Beine besser werden
Magenverstimmung mit Blähungen nach fettem Essen: Pulsatilla
Meist mit Übelkeit und Druckgefühl zum Beispiel nach fetten Speisen, z. B. Butter, Eiscreme, Obers, Vollmilch, fettem Käse, Speck; das Kind ist weinerlich, anhänglich, durstlos
Magenverstimmung mit aufgetriebenem Bauch und Verstopfung: Nux vomica
Magenregion sehr empfindlich auf Druck, eventuell begleitet von saurem Aufstoßen, Würgen, Übelkeit und Erbrechen, das Kind ist reizbar und verlangt nach Wärme
Erbrechen nach verdorbener Nahrung: Arsenicum album
Beginnt meist kurz nach Mitternacht, das Kind ist unruhig, ängstlich, zittrig und kälteempfindlich. Viel Durst auf kleine Mengen, was rasch wieder erbrochen wird
Erbrechen mit Schwäche: Phosphor
Das Kind ist erschöpft, labiler Kreislauf. Großer Durst auf eiskaltes Wasser, das erbrochen wird, sobald es im Magen warm geworden ist. Brennen im Magen mit Aufstoßen
Erbrechen zu Beginn eines Fieberinfekts: Eupatorium perfoliatum
Das Kind erbricht sich, hat großes Verlangen nach kalten Getränken oder Eis. Starke Glieder- und Muskelschmerzen
Durchfall nach ungewohnter oder verdorbener Nahrung: Arsenicum album
Verbunden mit Übelkeit, brennenden Schmerzen und Unruhe, oft auch mit Kältegefühl. Typischer Beschwerdebeginn ist kurz nach Mitternacht
Durchfall schlimmer morgens nach dem Aufstehen oder nach Bewegung: Bryonia
Tritt oft auf an heißen Tagen, nach dem Genuss von kalten Getränken (wenn überhitzt getrunken), großer Durst auf kalte Getränke
Durchfall grünlich stinkend, oft unverdaut: Chamomilla
Durchfall unverdaut, stinkend wie „faule Eier“, oft nach Ärger oder beim Zahnen, Kind ist gereizt, will getragen werden, nichts ist ihm recht, rote Wangen, warmer Schweiß
Durchfall durch Aufregung und Hektik: Argentum nitricum
Das Kind erreicht kaum rechtzeitig die Toilette, aufgeblähter Bauch, Gier auf Süßes, schlimmer direkt nach dem
Essen und Trinken
Durchfall morgens aus dem Bett treibend: Sulfur
Eiliger drängender Durchfall, morgens aus dem Bett treibend, zusätzlich faulig übel riechende Blähungen, wunder After juckt
Reisekrankheit bereits bekannt vor der Reise: Cocculus
Mit Übelkeit, Schwäche, Schwindel, Kopfschmerzen, Hinlegen in Seitenlage bessert die Beschwerden, Abneigung gegen frische Luft. Mittel kurz vor Abreise geben
Reisekrankheit sogar auf gerader Strecke: Nux vomica
Übelkeit bei Fahrten auf einer geraden Strecke (z. B. Autobahn), das Kind ist überreizt und kälteempfindlich
Reisekrankheit bei Abwärtsbewegungen: Borax
Wie Landeanflug, Luftloch, Bergpässe, mit Angst, Nervosität, Übelkeit und Erbrechen
Reisekrankheit bei geringster Bewegung: Tabacum
Bei der kleinsten, auch passiven Bewegung (z. B. Schiffsfahrten) wird das Kind zittrig, blass, kalt, hält die Augen
geschlossen, will frische Luft und den Bauch frei machen