Rauchen, Trinken, zu wenig Bewegung: „Wird schon nicht so schlimm sein.“ Doch eine neue Langzeitstudie zeigt, ab wann genau der Körper diese Gewohnheiten nicht mehr verzeiht. Und die Antwort dürfte viele überraschen.
Wir alle kennen sie, die berühmten Jugendsünden. Ein Gläschen zu viel, ein Zigarettchen hier und da, und Sport? Vielleicht morgen. Die meisten von uns denken dabei: „Ach, ich hab ja noch Zeit.“ Doch eine neue finnische Langzeitstudie räumt mit dieser bequemen Ausrede jetzt auf – und zwar ziemlich klar.
Ab diesem Alter sollten Sie nicht mehr rauchen & trinken!
Denn laut den Forscher:innen um Dr. Tiia Kekäläinen, die im Fachjournal Annals of Medicine veröffentlichten, wird es ab 36 ernst. Ab diesem Alter zeigen sich die ersten spürbaren und messbaren Auswirkungen von Rauchen, Alkohol und Bewegungsmangel – und zwar nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die mentale Gesundheit.
Von der Kindheit bis zur Rente: Eine Studie mit Langzeitwirkung
Die Forschenden begleiteten 326 Menschen, die 1959 in der finnischen Stadt Jyväskylä geboren wurden, über mehrere Jahrzehnte. Zwischen dem 27. und dem 61. Lebensjahr wurden die Teilnehmer:innen regelmäßig befragt und gesundheitlich durchgecheckt. Die Ergebnisse sind eindeutig – und ein echter Weckruf für alle, die glauben, ein paar Glimmstängel und regelmäßige After-Work-Drinks seien harmlos.
Drei Risikofaktoren mit Folgen
Besonders problematisch: Wer raucht, viel trinkt (mehr als 10.000 Gramm Alkohol jährlich bei Männern, das sind rund 20 Biere pro Woche – und mehr als 7.000 Gramm Alkohol bei Frauen) und sich kaum bewegt, hat deutlich schlechtere Karten, was Gesundheit im Alter angeht. Betroffen sind nicht nur Herz und Kreislauf, sondern auch das seelische Wohlbefinden.
- Rauchen schadet der Psyche
- Alkohol trifft Körper und Geist
- Bewegungsmangel sorgt erwartungsgemäß für körperliche Beschwerden
Und das alles nicht erst mit 60 oder 70, sondern schon ab 36. Wer also glaubt, sich bis zur Midlife-Crisis noch alles leisten zu können, der sollte jetzt vielleicht nochmal kurz innehalten.
Aber keine Panik: Es ist nie zu spät!
Die gute Nachricht kommt zum Schluss: Auch wenn Sie sich gerade ertappt fühlen – laut den Forscher:innen ist es nie zu spät, einen gesünderen Lebensstil zu beginnen. Wer in der Lebensmitte das Ruder rumreißt, kann auch später noch gesundheitlich profitieren. Klar, die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen – aber der Körper ist ziemlich dankbar, wenn man ihm ein bisschen mehr Aufmerksamkeit schenkt.
Also: Vielleicht heute Abend statt dem dritten Glas Wein mal eine Runde spazieren gehen? Ihr zukünftiges Ich wird es Ihnen danken.