Jedes Jahr werden rund 30.000 ungewollt schwanger
Pille, Spirale & Co. – noch nie gab es so viele Verhütungsmethoden wie heutzutage: Wie Sie sich am besten vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen können. - Die besten Tipps aus dem neuen gesund&fit
Sicher verhüten
Sicher, einfach und bequem in der Handhabung und nicht zu teuer sollte sie sein – das wünschen sich Österreichs Frauen von der optimalen Verhütungsmethode. Neben den Klassikern Kondom und Pille stehen mittlerweile eine ganze Reihe weiterer Anti-Baby-Mittel zur Verfügung, vom Implantat bis zum Kupferkettchen. Gerade Letzteres ist neben der Kupferspirale eine gute Alternative für Frauen, die den Griff zur Hormonkeule nicht wollen. Doch welche Verhütungsmethode ist nun für welche Frau am besten geeignet? gesund&fit hilft Ihnen durch den Verhütungs-Dschungel.
Was ist bei der Wahl der Verhütungsmethode zu beachten?
Dr. Johannes Seidel: Verhütung ist ein sehr individuelles Thema. Wichtig ist, Risikofaktoren – wie Rauchen, Übergewicht, Medikamente –, Erkrankungen oder die persönlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Aber auch die Frage nach dem Zyklus, ob die Regelblutung stark ist und Regelschmerzen vorhanden sind.Verhütung ist individuell
Wie sicher ist die Methode?
Klassiker Pille
Die Pille gilt bis heute als beliebteste Verhütungsmethode. Während die klassische Pille das Hormon Östrogen enthält, gibt die östrogenfreie Minipille das Gelbkörperhormon (Gestagen) ab. Nachteil der Minipille: Sie verstärkt Hautunreinheiten, führt oft zu Zwischenblutungen in den ersten Monaten. Dies legt sich wieder und langfristig haben Frauen oft sogar keine Blutung mehr. Die Pille hat in letzter Zeit auch häufig für Schlagzeilen wegen Thrombose- und Schlaganfallgefahr gesorgt. Dr. Seidel warnt aber vor einer Panikmache. „Das ist wirklich marginal. Man nimmt bei den Anti-Baby-Pillen aber trotzdem lieber welche der älteren Generation, da hier das Thromboserisiko geringer ist als bei der neueren.“
Hormonelle Alternativen
Auf dem gleichen Prinzip – Gestagen statt Östrogen – beruht die Hormonspirale. Hier ist die Hormondosis jedoch geringer und wird nur lokal abgegeben. „Im Gegensatz zu allen anderen hormonellen Verhütungen hat man hier sehr wohl einen Zyklus und Eisprung und somit die normale Östrogendosis“, so Dr. Seidel. Hoch dosierte hormonelle Mittel wie Hormonimplantat oder Drei-Monats-Spritze können laut dem Experten den Östrogenspiegel stark senken und das Osteoporoserisiko erhöhen.
Neuer Trend: Hormonfrei
„Alternativen auch als Langzeitverhütung sind hormonfreie Verhütungsmittel wie Kupfer- oder Goldspirale sowie die neuen Methoden wie Kupferkette und Kupferball. Der Trend geht derzeit ganz klar in diese Richtung“, so Dr. Seidel. Kleine Mengen abgesondertes Kupfer hemmen die Spermienbeweglichkeit und verändern zugleich den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass sich die Eizelle nicht einnisten kann. Einzige Voraussetzung ist, dass Regelblutung und Schmerzen nicht zu stark sind. Die würde sich nämlich verstärken. Dass die Spirale nur für Frauen, die schon Kinder bekommen haben, geeignet ist oder unfruchtbar macht, ist ein Gerücht, erklärt der Gynäkologe.
Verhütungsmittel im Check
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