Studienergebnis erstaunt

Herz-OPs gelingen besser am Nachmittag

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Forscher belegen erstaunlichen Zusammenhang mit innerer Uhr

Herz-Operationen gelingen am besten am Nachmittag: Dieses erstaunliche Fazit ziehen Kardiologen in einer am Freitag in der britischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie. Danach ist das Risiko schwerer Komplikationen nur halb so groß für Patienten, die am Nachmittag operiert werden. Als Grund nennen die Forscher den menschlichen Biorhythmus.

Innere Uhr des Patienten
"Die Tageszeit und damit die innere Uhr und der Herzrhythmus haben Einfluss auf die Reaktion eines Patienten auf die Operation", sagt Bart Staels von der Universitätsklinik im nordfranzösischen Lille, der die Untersuchung mitverantwortet hat. Danach sinkt das Risiko unmittelbarer schwerer Komplikationen bei einer Nachmittags-OP von 18,1 Prozent auf 9,4 Prozent.

Der Zusammenhang entsteht durch ein Protein namens Rev-erb alpha, das verstärkt in der Früh im Körper auftritt. Das "Uhren-Eiweiß" sorgt laut Versuchen an Mäusen dafür, dass der Körper Durchblutungsstörungen, sogenannte Ischämien, schlechter verarbeiten kann. Da während einer Operation das Herz vorübergehend in Stillstand versetzt werden muss, steige bei OPs in der Früh das Risiko von Schlaganfällen oder anderen Komplikationen, heißt es in der Studie. Deshalb sei es besser, am Nachmittag zu operieren, folgern die Kardiologen - auch wenn dies in Kliniken "logistische Schwierigkeiten" verursachen könne. Alternativ sei aber auch die Entwicklung eines Medikaments denkbar, das die Wirksamkeit des Proteins einschränkt.

Die Forscher aus Lille beobachteten für ihre Studie rund 600 Patienten. Nach ihren Angaben sind noch weitere Untersuchungen nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen. Zudem rufen die Autoren dazu auf, mehr wissenschaftliche Fakten zu Risikopatienten zusammenzutragen, damit diese bei einer Herz-OP besser begleitet werden können.

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