Ein sicheres Zeichen, dass die Influenza-Pandemie in Österreich - zunächst einmal - vorbei ist: Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat den Ärztekammern am Donnerstag mitgeteilt, dass man die freie Verschreibung der Influenza-Medikamente "Tamiflu" (Oseltamivir) und "Relenza" (Zanamivir) wieder auf Chefarztpflichtigkeit zurücknehme.
Zuvor war die Erkrankungsrate quasi unter den Epidemie-Schwellenwert gesunken. Die neue Regelung trat offenbar bereits mit Donnerstag in Kraft. Dabei könnte es zu Kommunikationsproblemen zumindest mit der Wiener Ärztekammer gekommen sein. "Die Ärztekammer hat dieses Schreiben erst heute Nachmittag erhalten und handelt daher so rasch wie möglich. Wir betrachten die kurze Zeitspanne ebenso als Affront wie Sie, hoffen aber, dass es uns mit diesem Newsflash gelingt, den Großteil der Ärztinnen und Ärzte zu erreichen", hieß es dazu in einer Mitteilung an die Wiener Ärzte durch die Kammer.
Der Hintergrund: Im Fall einer weiteren Verschreibung auf Kassenrezept könnten die Ärzte mit einem Regress durch die Krankenkassen konfrontiert sein. Im vergangenen August hatten einzelne Krankenkassen bei Anlaufen der H1N1-Welle zunächst nur widerwillig und und im Gegensatz zu den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums die Rezepte auf die antiviralen Medikamente bewilligt, nach Beginn der Epidemie war die Chefarztpflicht dann generell ausgesetzt worden. Dies endete nun wieder.