Kurzfristiger Effekt. Ab 66 Jahren verschlechtert sich der Schlaf wieder.
Die wahrgenommene Schlafqualität nimmt mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab - doch um die Pensionierung herum steigt sie etwas an. Dies haben Basler und deutsche Forscher in einer Studie mit fast 15.000 Teilnehmern herausgefunden. Ab 66 Jahren verschlechtert sich der Schlaf wieder.
Weniger Stress
Grund für die kurzfristige Verbesserung des Schlafs könnte sein, dass mit dem Rückzug aus dem Berufsleben der Stress wegfällt oder dass die Menschen den Tagesablauf ihrer inneren Uhr anpassen können, schrieben die Forscher online im Fachblatt "The Journals of Gerontology Series B: Psychological Sciences and Social Sciences".
Für ihre Studie haben Sakari Lemola von der Uni Basel und David Richter vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Daten des deutschen sozioökonomischen Panels (SOEP) ausgewertet, für das seit 1984 über 12.000 Privathaushalte befragt werden. Sie zogen die Angaben von knapp 14.200 Männern und Frauen zwischen 18 und 85 Jahren ein.
Schlafzufriedenheit nimmt ab
Die Studie bestätigt frühere Forschungsresultate, wie die Uni Basel am Freitag schreibt: Die Schlafzufriedenheit nimmt bei Menschen zwischen 18 und 60 Jahren deutlich ab. Symptome wie Tagesmüdigkeit, Einschlafschwierigkeiten und frühes Erwachen am Morgen kommen zunehmend häufiger vor.
Die Forscher fanden außerdem einen Zusammenhang von Schlafqualität und der Einschätzung der eigenen Gesundheit: Wer sich gesund fühlte, hatte ein Jahr später auch einen guten Schlaf und umgekehrt. Es sei bekannt, dass Menschen mit Fettleibigkeit, Herz-und Atemproblemen oder chronischem Schmerz schlechter schlafen als Gesunde, und dass guter Schlaf auf gute Gesundheit hinweise.
"Eine gute Schlafqualität aufrechtzuerhalten könnte eine wichtige Rolle beim erfolgreichen Altern spielen", folgern die Autoren der Studie.