Der neue Kino-Hit "Napoleon" rückt den verliebten Kaiser, gespielt von Joaquin Phoenix, ins Zentrum. Die Historikerin Kate Williams beschrieb den Feldherrn als gedemütigten Sexsüchtigen. Bei der Autopsie wurde ihm der Penis entfernt.
Kino-Hit. Gerade ist im Kino das Historien-Epos "Napoleon" (Regie Ridley Scott) angelaufen, schon gibt es helle Aufregung in Frankreich: Wird ihr ruhmreicher Kaiser nur als verliebter Gockel zwischen den Beinen einer Femme Fatale dargestellt? Dem nicht genug: Historikerin und Josephine-Biografin Kate Williams beschrieb den Feldherrn in der britischen Zeitung "Daily Mail" auch noch als gedemütigten Sexsüchtigen. Denn: Der Triumphator über 60 Schlachten hat einen Kampf nie gewonnen – jenen um die Liebe und Treue seiner Kaiserin Josephine (1763 bis 1814).
Josephine war Napoleons große Liebe. Einst verkuppelte sie einer ihrer Liebhaber mit dem jungen Korsen Napoleon. Er schreibt ihr hinreißende Liebesbriefe und süße Schweinereien: "Ich wäre so glücklich, dich jetzt auszuziehen. Ich küsse deine schmalen Schultern, die kleinen, weißen Brüste, den schwarzen Wald." Die beiden heiraten 1796, zwei Tage, ehe er aufbricht, um Italien zu erobern.
Der gefallene Kaiser auch körperlich entmannt
Dann, 1804, krönt er seine große Liebe zur Kaiserin. Napoleon braucht einen Thronfolger, aber Josephine kann keine Kinder mehr bekommen. So kommt es zur Scheidung, bei deren Zeremonie der mächtigste Mann der Welt zittert und weint wie ein Kind.
Nachdem sein Reich zusammengebrochen war und er abdanken musste, starb Napoleon schließlich in Verbannung auf der Atlantik-Insel St. Helena. "Josephine" war sein letztes Wort auf dem Totenbett. Auch nach seinem Tod nehmen die Demütigungen noch kein Ende: Bei der Autopsie wird Napoleon der Penis entfernt. Der Priester, der die letzte Ölung vollzogen hat, soll angeblich das kaiserliche Geschlechtsteil erworben haben. Dieser verkaufte es an einen Sammler. Somit war der gefallene Kaiser auch körperlich entmannt.