Kontroverse

Lierhaus: Wirbel um Interview

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Kritik, weil sie Leben mit Behinderung als nicht lebenswert darstellt.

Eine Gehirn-OP rettete Monica Lierhaus 2009 das Leben, doch in einem Interview gestand sie, dass sie sich heute rückblickend gegen den Eingriff entscheiden würde - selbst dann, wenn sie ohne Operation sterben würde. "Dann wäre mir vieles erspart geblieben", erklärte sie gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Mit diesen Aussagen sorgte Moderatorin in der Netzgemeinde und bei Prominenten für viel Wirbel.

Aufschrei
Die querschnittgelähmte Autorin Christiane Link ist entgeistert, wie Lierhaus so etwas sagen kann. "Wenn sich prominente Menschen in dieser Weise äußern, geht das keinesfalls folgenlos an anderen behinderten Menschen vorüber. Wer täglich gegen das Vorurteil kämpft, dass das Leben mit einer Behinderung nicht lebenswert oder zumindest bemitleidenswert sei, dem hat Monica Lierhaus einen Bärendienst erwiesen", empört sich die Schriftstellerin in einem Beitrag auf ihrem Blog "Stufenlos", für den sie viel Zustimmung erhält.

Nach Komplikationen bei der Operation lag Monica Lierhaus vier Monate lang im Koma und musste aufgrund schwerer Schäden sprechen und gehen wieder neu lernen. Die medizinischen Fortschritte merke sie leider noch immer nicht. "Meine Gangart nervt mich nach wie vor sehr", meint sie in dem Interview.

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