Mit 83 Jahren

Theaterregisseur Peter Zadek gestorben

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War einer der ganz Großen des deutschsprachigen Theaters

Der Regisseur Peter Zadek, einer der ganz Großen des deutschsprachigen Theaters, ist tot: Zadek starb in der Nacht auf heute, Donnerstag, 83-jährig nach einer schweren Erkrankung. Dies bestätigten die Wiener Festwochen gegenüber der APA. Zadek hat mit zahlreichen Inszenierungen seit den 50er Jahren Kritik und Publikum begeistert und herausgefordert.

Leben
Geboren wurde Peter Zadek am 19. Mai 1926 in Berlin. Neben seinen Regiearbeiten war er 1972-75 Generalintendant in Bochum, 1985-89 Leiter des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, und 1992-94 Mitglied des Direktoriums am Berliner Ensemble. In Wien hat er u.a. 1988 an der Burg "Der Kaufmann von Venedig" inszeniert, seine sensiblen Tschechow-Deutungen "Iwanow" (1990) und "Der Kirschgarten" (1996) wurden legendär.

Kulturministerin Claudia Schmied zum Tod von Zadek
"Bewusst setzte er in seiner Arbeit Kontrapunkte ein, die Schauspieler und Publikum gleichermaßen zu irritieren vermochten. Aber gerade darin bestand das fortschrittliche Element seiner Theaterarbeit, die er nicht nur als Kunst verstand. Er sah im Theater einen gesellschaftlichen Auftrag, dem sich Künstler und Zuseher gleichermaßen zu stellen hatten. Durch seinen Tod verliert die Bühne ein wichtiges Korrektiv zu Traditionen und einen Meister der Innovation."

Wiener Festwochen-Intendant Luc Bondy
"Er war eine der größten Persönlichkeiten am Theater. Ich war sein Freund und empfand Wärme für ihn", schreibt der Wiener Festwochenintendant und Regisseur Luc Bondy in einem Nachruf auf Peter Zadek. "Er sagte und dachte immer überraschende Dinge aus einer immerwährenden Tiefe. Er fürchtete den Tod wie niemand, wie kann ich es ihm nachfühlen: Da er an nichts - mehr - nach dem Ende glaubte, hat er intensiv gelebt und gefühlt."

"Er war brutal und verletzlich"
Bondy weiter: "Er war brutal und verletzlich, zweifelte als deutscher Jude an den Deutschen. Aber die Sprache und Deutschland waren seine Kultur. Das jetzige Theater war ihm zu laut und zum Teil zu grob. Er sagte, es ist so laut, dass ich nichts mehr verstehe. Ich bin sehr traurig und bin mit meinen Gedanken bei Elisabeth Plessen."

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