Kritik

Von Liebe, Kunst und Leidenschaft

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„Alma – A Show Biz ans Ende“: Ovationen bei der Wien-Premiere des Kultstücks.

Gustav Mahler reichte mir die Hand. Oskar Kokoschka hätte mir fast die Brille vom Kopf gerissen. Man ist als Zuschauer mitten drin im (gelegentlich rabiaten) Geschehen, wenn Paulus Manker und sein vorzügliches Ensemble in Alma die Geschichte der Alma Mahler und ihrer Männer erzählen.

Kunst und Ruhm
Liebe, Gewalt und Leidenschaft: Auch im zwölften Jahr nach der Uraufführung fesseln die Themen und Szenen dieser Show Biz ans Ende (Untertitel). Hier die Herren Mahler und Kokoschka, Franz Werfel und Walter Gropius, die dem Reiz und der Raffinesse der „Zauberfrau“ Alma verfallen. Dort Alma Mahler, die ihre Männer liebt, quält und vorwärts peitscht – und die stolz darauf ist, etliche der größten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts schon während der Entstehung gekannt zu haben.

Auf und Ab
Das Auf und Ab der Beziehungen korrespondiert in der Aufführung mit dem Auf und Ab der Besucherströme: Die Zuschauer folgen den Darstellern vom Erdgeschoss bis unters Dach des riesigen k. k. Post- und Telegrafenamts (Wien 1., Börseplatz 1), um zu den vielen Schauplätzen zu gelangen.

Das Ensemble stürzt sich mit großem Mut und Einsatz ins erotisch-hochgeistige Getümmel. Voll Grandezza Carola Regnier als gealterte Grande Dame Alma Mahler-Werfel; voll Sinnlichkeit und Hinterlist ihre jungen Alter egos Donja Golpashin, Annina Gra-czyk und Myriam Schröder. Nikolaus Paryla (Werfel), Lukas Miko (Mahler), Thomas Stolzeti (Almaniac) und der berserkerhafte Paulus Manker (Kokoschka) ragen heraus.

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