Nach seinem Wien-Triumph war Robbie Williams am Sonntag auch in Klagenfurt der beste Entertainer der Welt. 27.000 Fans feierten die coole Hit-Show „Britpop“. 2026 hat er wieder die Stadthalle im Visier.
„Bevor meine Kinder in mein Leben traten, war ich verloren und laut. Vielleicht erfolgreich, aber vor allem verloren. Aber mit ihren winzigen Händchen und ihrem großen Herzen haben sie mir die Augen geöffnet. Ihnen sind die Charts egal und die Stadien. Sie wollen nur, dass ich bei ihnen bin. Sie haben nicht den Popstar gerettet, sondern den Menschen!“ Emotionale Worte von Robbie Williams bei seinem Sensations-Konzert in Klagenfurt. Am Sonntag ließ der selbsternannte „König des Entertainments“ mit seiner flippig flotten Greatest-Hits-Show „Britpop“ 27.000 Fans im Wörthersee Stadion von Klagenfurt ausflippen. Mit dem ausverkauften Wien-Konzert vom Juli brachte es Robbie somit heuer in Österreich auf 82.000 Besucher. Jahresrekord!
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Liebesgeschichte mit Österreich
Robbie und Österreich - das ist eine Liebesgeschichte, die schon seit 1997 läuft und die er auch beim „Heimspiel“ in Kärnten immer wieder thematisierte. Schon nach 10 Minuten hieß es „Guten Abend: Damen und Herren: Österreich, ich liebe euch“. Und nur kurz später: „Ich sage in jedem Interview, dass Österreich das allerbeste Publikum hat.“ Sowie „Ich liebe es, ein Star in Österreich zu sein!“ Dazu mischte er bei „Supreme“ die Zeile „all the lonely hearts in Klagenfurt“ bei und stellte bei „Come Undone“ wieder die kokett-rhetorische Frage: „Österreich, bin ich noch immer euer Sohn?“
„Ihr seid die Show. Ansonsten ist es nur ein Typ mit psychischen Problemen, der durch das Stadion hüpft,“ ließ er das begeisterte Publikum wissen, um mit einem flotten Hi-Tech Bombast-Spektakel das Gegenteil zu beweisen: Mit Bungeesprung, Konfetti-Fontänen, überdimensionalen Feuer-Flügeln und KI-Zwiegesprächen mit seinem 17-jährigen bzw. 80-jährigen Ich („Ist dein Penis noch immer so klein?“) setzte Robbie am Wörthersee auf einen emotionalen Mix aus Hits, knackigen Sprüchen („Mein Name ist Robbie fucking Williams. Und das ist mein Hintern“), Modeschau (gleich 5 flippige Kostüme) und Herz: „Meine Mum hat Demenz und erkennt mich nicht mehr. Mein Daddy hat Parkinson und konnte 2 Jahre lang das Haus nicht mehr verlassen, aber kürzlich schaute er bei einem meiner Konzerte vorbei. Einer der schönsten Tage meines Lebens!“ Ein Stein, wer da nicht mit den Tränen kämpfte.
Händeschüttelnd & Selfie knipsend durch die Fans
Die Show nach starkem Regenguss war an Höhepunkten nicht zu überbieten. Für „Rock DJ“ tanzte Robbie zur Zeitungsschlagzeile „Klagenfurt heißt Britpop Star Willkommen“ in einem roten Plüschmantel an. Bei „New York New York“ heizte er im schwülstig rosa Tüll-Ensemble mal wieder die Gerüchteküche an („Nur weil man einen Schwanz gelutscht hat, wird man gleich als Homosexueller abgestempelt!“) und zu „Road to Mandalay“ zog er sogar Hände abklatschend und Selfie knipsend durch die Menge, um für eine Hit-Medley um „Better Man“ oder „Candy“ mit seiner Vorgruppe The The Lottery Winners auf einer Zweitbühne inmitten der Fans abzurocken! „Das hab ich mir von Coldplay abgeschaut. In Wahrheit bekommt ihr heute ja nur ein billiges Coldplay Konzert.“
Witzig: als Bandvorstellung gab’s nicht etwa die branchenübliche Selbstverwirklichung mit ausufernd-langweiligen Soli, sondern die Hits von u.a. Shania Twain („Man I Feel Like A Woman“), Extreme („More Than Words“), Village People („Y.M.C.A.“) oder den Beatles („Hey Jude“) an.
Top-Stimmung in Kärnten
Das brachte die Stimmung in Kärnten vor dem Grande Finale noch einmal so richtig zum Kochen.
Und dafür zog Robbie wieder alle Register des Entertainments: Bei „She’s The One“ schmachtet er Fan-Girl Michaela aus der Steiermark an. Zum Sinatra-Klassiker „My Way“ öffnete er sein ganz privates Foto-Album und zeigte dabei auch seine vier Kinder („Teddy, Charlie, Coco, sie hat gestern einen Zahn verloren, und Beau, der ist so süß. Als wäre er von Disney designt.“) und zur Zugabe „Feel“ tanzte er im weißen Seemanns-Anzug an. Zum Mitsing-Finale war dann der ganz große Gänsehaut-Alarm angesagt: Ein Handylichtermeer begleitete die ewige Hymne „Angels“, bei der sich wildfremde Menschen schunkelnd in den Armen lagen und Robbie seinen Abflug auf brennenden Flügeln inszenierte.
Ein Triumph, mit dem Robbie in Klagenfurt seinen Status als „König des Entertainments“ mehr als lautstark unterstrich. Gut möglich, dass er schon 2026 in die Wiener Stadthalle wiederkehrt. Mit den Hits der für 10. Oktober erwarteten neuen CD „Britpop“.