Robbie Williams lieferte am Sonntag in Klagenfurt die Pop-Show des Jahres. Rot-weiß-rotes Herzbeben inklusive.
„Ich sage es in jedem Interview: Das beste Publikum ist in Österreich. Und heute habt ihr es wieder bewiesen: Austria ik liebe euk!“ Großes rot-weiß-rotes Herzbeben von Robbie Williams zum Finale seines „Heimspiel“ in Klagenfurt. Am Sonntag zog er im Wörthersee Stadion für 27.000 Fans wieder die größte Show des Pop ab. Gleich zum Opener „Rocket“ gab’s einen waghalsigen Bungeesprung. Zu „Love my Life“ wurden die Konfetti-Kanonen gezündet. Bei „Road to Mandalay“ zog er Hände abklatschend und Selfie knipsend durch die Massen und für das Finale „Angels“ fuhr er mit brennenden Flügeln auf: „Michael Jackson war der King of Pop. Ich bin der König des Entertainments!“ Wie wahr!
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Mit viel Selbstironie („Ich habe einen winzigen Penis.“), knackigen Sprüchen („Nur weil man einen Schwanz gelutscht hat, wird man gleich als Homosexueller abgestempelt!“) und einem nie enden wollenden Hit-Feuerwerk mit allen Mitsing-Hymnen von „Let Me Entertain You“ über „Strong“ bis „Feel „rockte er sich wieder in alle Herzen. Mit einem Unplugged-Medley auf einer Zweitbühne inmitten der Fans, emotionellen Privat-Storys („Meine Mum hat Demenz und kennt mich nicht mehr. Mein Dad hat Parkinson.“) und den süßen Fotos seiner vier Kinder ja sowieso: „Mit ihren winzigen Händchen und ihrem großen Herzen haben sie mir die Augen geöffnet. Ihnen sind die Charts egal und die Stadien. Sie wollen nur, dass ich bei ihnen bin. Sie haben nicht den Popstar gerettet, sondern den Menschen!“
Mit roten Plüschmantel, schwülstig rosa Tüllumhang oder weißem Seemannsanzug kannte er in Kärnten auch modisch wieder keinen Genierer. Mit seinen frechen Ansagen ja sowieso nicht: „Meine Nippel sind immer hart, auch wenn ich schon seit Jahren nicht mehr sexuell erregt bin,“ scherzte er. Oder:„Ich habe gerade jemanden im Publikum entdeckt mit dem ich in den 90ern mal Sex hatte: Hallo Peter!“
Bei unzähligen Coverversionen von u.a. Bon Jovi („Living On A Prayer“), Village People („Y.M.C.A“) oder den Beatles („Hey Jude“), kuschelte er zu „She’s The One“ mit dem steirischen Fan-Girl Michael und ließ sich nach „Millennium“ sogar eine Banane (!) reichen: „Das brauche ich für die Energie. Früher nahm ich deshalb Koks.“
Dazu stellte Robbie in Klagenfurt seine Liebe zu Österreich immer wieder zur Schau: Auch mit holprigen Deutschkenntnissen („Guten Abend: Damen und Herren: Ich liebe es ein Star in Österreich zu sein!“) und beim Song „Come Undone“, wo er wieder die rhetorische Frage „Österreich bin ich noch immer euer Sohn?“ einstreute. Reine Koketterie natürlich, denn mit dieser Sensations-Show hat er wieder alle Herzen erobert. Zum Glück will er schon 2026 wieder nachlegen: Die Verhandlungen für mindestens ein Konzert in der Stadthalle zur neuen CD „Britpop“ laufen bereits auf Hochtouren.