Eine Fußbodenheizung verbreitet wohlige Wärme im Bad oder in der Küche. Im Gegensatz zu Heizkörpern, die ihre Wärme einzeln in den Raum abstrahlen, nutzt die Fußbodenheizung den gesamten Fußboden als Heizfläche. Ein behaglicher Vorteil, der lange geschätzt wird: Schon die wohlhabenden Bürger im antiken Rom heizten die Fußböden ihrer Villen, indem sie Rauchgas durch die Hohlräume darunter leiteten.
"In ihrer heutigen Form gibt es die ursprünglich als Luxus angesehene Fußbodenheizung erst seit Anfang der 70er Jahre", erklärt Joachim Plate vom Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen in Hagen. Inzwischen entscheidet sich fast jeder zweite Bauherr beim Neubau eines Ein- und Zweifamilienhauses für eine Fußbodenheizung, die auch Flächenheizung genannt wird und Heizkörper komplett ersetzt.
Fußbodenheizungen gelten als Energiesparer: "Die Vorlauftemperaturen sind wesentlich niedriger als die von Heizkörpern, das Heizwasser in der Anlage muss erheblich weniger aufgeheizt werden", sagt Bernd Geschermann von der Energieagentur Nordrhein-Westfalen in Wuppertal. Das spart Energie. Zusätzlich ermöglicht die Strahlungswärme des Fußbodens eine Absenkung der Raumtemperatur um etwa zwei Grad - was ebenfalls Energie spart.
"Fußbodenheizungen sind außerdem wegen der geringeren Vorlauftemperaturen ideal mit alternativen Energiequellen wie Wärmepumpen und Solarenergie kombinierbar", erläutert Plate. In Verbindung mit einer Wärmepumpe könne die Flächenheizung zum Beispiel im Sommer auch zum Abkühlen von Räumen eingesetzt werden.
"Eine Fußbodenheizung ermöglicht auch mehr Freiheit bei der Raumgestaltung", sagt Plate. Denn auf Heizkörper kann bei einer Flächenheizung vollständig verzichtet werden. Sogar in die Wände oder die Decke lassen sich die Heizrohre einer Flächenheizung einbauen. Diese Konstruktion bietet sich an, wenn etwa bei der Sanierung eines Altbaus das Parkett nicht herausgerissen werden soll oder die Konstruktion der Geschossdecke eine Fußbodenheizung nicht zulässt.
Doch Flächenheizungen haben nicht nur Vorteile: "Besonders in Übergangszeiten muss erst der gesamte Fußboden erwärmt werden, bis es warm im Raum wird", sagt Geschermann. Diese "Trägheit" im Vergleich zu Heizkörpern führe auch dazu, dass die Heizung nicht schnell genug auf einen Wärmegewinn durch Sonneneinstrahlung reagieren kann. Dadurch kann es unter Umständen sehr heiß im Raum werden. Häufig hilft dann nur noch das Öffnen der Fenster.
Damit eine Fußbodenheizung optimal arbeitet, muss schon bei der Planung der Fußbodenbelag mit dem Heizungsbauer und Architekten festgelegt werden. "Fußbodenheizungen lassen sich am besten mit Fliesen- oder Plattenbelägen kombinieren", sagt Jens-Uwe Fellhauer vom Industrieverband Keramische Fliesen + Platten in Berlin. Denn Fliesen sind gute Wärmeleiter, wodurch Energie gespart wird. Geeignet sind auch Natur- oder Betonstein, PVC, Linoleum, Laminat und Parkett - aber nur, wenn das jeweilige Material speziell für die Kombination mit einer Fußbodenheizung zugelassen ist. Damit sich die Wärme gut ausbreiten kann, sollte auch auf großflächige Teppiche in dem Raum verzichtet werden.