Kinder brauchen in einer Wohnung ihren eigenen Bereich. Steht nicht sofort ein Kinderzimmer zur Verfügung, sind im ersten Lebensjahr Spielecken in Wohnzimmer oder Küche eine Alternative, sagt die Raumdesignerin Nadine Augustat-Lehmann aus Dortmund. Aber vom zweiten Lebensjahr an werden Kinder eigenständiger und brauchen dann möglichst einen eignen Raum.
Bei der Einrichtung sollten Schränke, Wickelkommoden und Schreibtische den Kindern noch Platz zum Spielen lassen, sagt Jutta Velte, Ratgeberautorin in Remscheid. "Kinder spielen lieber in aufgeräumten Zimmern." Und lagern Eltern das Spielzeug auf Augenhöhe der Kinder, entwickeln diese schnell ein eigenes Ordnungssystem.
Kissen, Decken und Tücher sind beliebte Kinderspielzeuge für Höhlen und Verstecke, so Veltle. "Alles, woraus Kinder etwas bauen können, mögen sie gern", ergänzt Barbara Schmidt-Zock vom Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie in Wuppertal. Synthetikgewebe und hochwertige Naturfasern, etwa Baumwolle, sind im Kinderzimmer gut aufgehoben. "Diese Gewebe sind besonders pflegeleicht".
Weiche Textilien geben den Kindern außerdem ein gutes Gefühl: "Kinder kuscheln sich gerne ein", sagt Augustat-Lehmann. Stoffe für das Kinderzimmer sollten gesundheitlich unbedenklich sein. Die Raumdesignerin rät, lieber weniger und dafür hochwertige Stoffe zu kaufen.
Die farbige Gestaltung des Kinderzimmers ist Geschmackssache. "Eltern achten aber besser darauf, dass sie ihre Kinder nicht mit Reizen überfluten", empfiehlt Augustat-Lehmann. Durch Spielzeug oder selbst gemalte Bilder bringen Kinder selbst schon viel Farbe in ihr Zimmer. Fensterbilder mit Acrylfarbe können beispielsweise mit Ceranfeld-Reiniger später leicht wieder entfernt werden. Auch mit Tüchern lassen sich Wände farbig gestaltet, ergänzt Velte. "So muss man nicht pausenlos umtapezieren."
Kindermöbel sollten sehr stabil sein. Das Prüfsiegel "GS" steht für "geprüfte Sicherheit" bei Möbeln, erläutert die Stiftung Warentest in Berlin. Außerdem achten Eltern beim Kauf besser darauf, dass die Möbel keine scharfen Ecken oder überstehende Teile haben. "Kinder nutzen Möbel anders als Erwachsene. Sie ziehen sich zum Beispiel daran hoch. Darauf kommt man als Erwachsener erst mal nicht", sagt Velte.
Um sicher zu gehen, dass die Möbel stabil sind, empfiehlt die Autorin, beim Einkauf an ihnen zu rütteln. Kostensparend sind höhenverstellbare Möbel, die dem Alter des Kindes angepasst werden können. Da Kinder Möbel stark strapazieren, sollten Eltern zur Sicherheit jedes halbe Jahr die Schrauben erneut festziehen.
Teppiche gehören zur Einrichtung, da Kinder viel auf dem Boden spielen. Pflegeleicht und weich sind vor allem kurzflorige Teppiche. Diese sind auch für Kinder mit Allergien geeignet, da sie Staub binden. Steht im Kinderzimmer viel Platz zur Verfügung, kann man es in Zonen aufteilen, sagt Augustat-Lehmann: "Beispielsweise könnte man einen Schlafbereich, eine Vorleseecke und eine Spielecke einrichten." So können Kinder etwa in der Schlafecke schneller zur Ruhe kommen und besser einschlafen. Der Spielbereich sollte vor dem Fenster sein, da dort am meisten Tageslicht einfällt.
Kinder vor Gefahrenquellen schützen
Vor möglichen Unfällen schützen Sicherungssperren an Türen und Fenstern. Sie verhindern, dass sich Fenster und Balkontüren weit öffnen lassen, so die Stiftung Warentest. Vor steilen Treppen sollten Schutzgitter angebracht werden, und gefährliche Gegenstände und Materialien wie Reinigungsmittel dürfen nicht in der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Bei scharfen Kanten in Kopfhöhe des Kindes können Verletzungen mit kleinen Polstern verhindert werden.