Spielregeln, Gefahren und die Chance auf ein erfülltes Liebesleben.
Man kennt den Partner besser als sich dieser selbst, die Schmetterlinge im Bauch sind schon lange verflogen und im Bett hat man auch schon alles ausprobiert. Irgendetwas Neues muss her, irgendetwas, das die Beziehung wieder ankurbelt. Was kann man also machen? Wenn Reizwäsche oder extravagante Bettspielchen nicht mehr reichen und der Alltag die Liebe noch immer auf eine harte Probe stellt, hört sich eine offene Beziehung vielleicht nicht mehr so abwegig an, wie in der Verliebtheitsphase vielleicht gedacht?
Alternative
Für manche ist allein der Begriff "offene Beziehung" Auslöser für eine Liebeskrise, für andere eine durchaus lebbare Alternative zur Monogamie. Wenn sich zwei darauf einigen, neben der 'Stammbeziehung' andere sexuelle Verbindungen einzugehen, kann dieses Partnerschaftskonzept eine Chance für dauerhaftes Glück sein - oder aber binnen kürzester Zeit die Liebe an die Grenzen des emotional Verkraftbaren führen. Wenn die offene Beziehung klappt, können beide Partner das beste zweier Welten erleben: Sicherheit und Unbekanntes, Emotionen und Sex, Freiheit und Geborgenheit. Doch: Nicht jeder ist für die 'freie Liebe' geschafften und mit Eifersucht muss man rechnen.
Liebe ohne Treue
Wer unter Unsicherheiten leidet, kann sich durch die permanente Konkurrenzsituation besonders unter Druck gesetzt fühlen. Was, wenn sich aus der Bettgeschichte des Partners mehr entwickelt? Was, wenn der Sex mit der/dem Anderen besser ist? Wer für solche Gedankenspiele anfällig ist, sollte es lieber bleiben lassen. Die Gefahr, dass die Beziehung an der Eifersucht zerbricht ist einfach zu hoch.
Fremdgehen wird weniger attraktiv
Insbesondere Männer, die in einer offenen Beziehung leben berichten, dass allein durch die Möglichkeit, jederzeit mit einer anderen Frau schlafen zu können, Seitensprüngen den Reiz nimmt. Plötzlich ist es nicht mehr so wichtig, sich die Bestätigung von außen zu holen.
Jedoch: Wer das Projekt „offene Beziehung“ eingeht, sollte sich bewusst sein, dass emotionaler Stress und Eifersucht früher oder später Thema sein werden. Umso wichtiger ist es daher Regeln aufzustellen: Was erzählt man sich einander? Soll es ausschließlich beim Sex mit Anderen bleiben oder darf man auch ‚daten‘? Wie oft darf man mit derselben Person schlafen etc. Diese Eckpunkte sollten im Vorfeld geklärt werden. Von beiden Seiten wird viel Disziplin abverlangt – denn nur so kann die Liebe ohne körperliche Treue funktionieren.