Iran laut der veröffentlichten schwarzen Liste der größte Terrorförderer.
Das internationale Terrornetzwerk Al-Kaida ist nach Einschätzung der US-Regierung trotz erheblicher Rückschläge die für die USA gefährlichste Terrorgruppe. Der Kern der Al-Kaida in Pakistan sei eine "anpassungsfähige und unverwüstliche" Terrorgruppe, sagte der Anti-Terror-Koordinator des US-Außenministeriums, Daniel Benjamin, am Donnerstag bei der Vorstellung des Terrorismusberichts für das Jahr 2009.
Terrornetzwerk
Der Wille der Al-Kaida, die USA oder US-Interessen
im Ausland zu attackieren, sei nach wie vor sehr stark, sagte Benjamin. Das
Terrornetzwerk könne dabei auch auf Mitstreiter aus Europa und Nordamerika
zählen. "Die Vermutung, dass Amerikaner eine besondere Immunität gegen die
Al-Kaida haben, ist widerlegt", sagte Benjamin. Auch wenn die Tendenz zur
Radikalisierung in den USA weniger stark sei als in anderen westlichen
Staaten, hätten einige aufsehenerregende Fälle gezeigt, dass hier besondere
Vorsicht nötig sei. Einige US-Bürger hätten sich dem Terrornetzwerk und
seinen Verbündeten in Pakistan oder Somalia angeschlossen.
Rückschläge
Dem Bericht zufolge musste die Al-Kaida
aber 2009 erhebliche Rückschläge hinnehmen. Mehrere Anführer des Netzwerks
seien getötet worden. Zudem falle es der Al-Kaida zunehmend schwerer, Gelder
aufzubringen, Kämpfer auszubilden und Anschläge zu planen. Auch die
pakistanische Militäroffensive gegen aufständische Taliban in den
Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan setze dem radikal-islamischen
Terrornetzwerk zu.
Dafür sei die Bedrohung durch die Al-Kaida "diffuser" geworden, heißt es in dem Bericht. Dies wiege die Verluste, die der Kern des Netzwerks erlitten habe, teilweise wieder auf. In islamisch geprägten Ländern, in denen auch viele Muslime Anschlägen des Terrornetzwerks zum Opfer fallen, sei allerdings eine vermehrte "Abneigung" gegen die Al-Kaida festzustellen. Die Zahl religiöser Führer und ehemaliger Aufständischer, die sich gegen das Terrornetzwerk stellen, habe zugenommen, heißt es in dem Bericht weiter.
Iran
Als größten Förderer des internationalen Terrorismus sehen
die USA nach wie vor den Iran, den die USA beschuldigen, unter anderem die
Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon und die radikal-islamische
Palästinensergruppe Hamas zu unterstützen. Auch Syrien, Kuba und der Sudan
finden sich wie im Vorjahr auf der schwarzen Liste der USA der
Terror-Unterstützer. Nordkorea, das im Jahr 2008 vom damaligen
US-Präsidenten George W. Bush von der Liste gestrichen worden war, wird
hingegen weiterhin von den USA nicht auf der Liste der Unterstützer des
internationalen Terrorismus geführt.
In dem Bericht für den Kongress zeigte sich das Ministerium besorgt über einen wachsenden Einfluss der Al-Kaida in Afrika. Dieser reiche von den Staaten im Nordwesten des Kontinents bis in das höchst instabile Somalia. Die Region biete ein ideales Umfeld für den Transit und die Ausbildung von Terroristen.
Die Zahl der Terroranschläge weltweit ging den Angaben zufolge 2009 auf knapp 11.000 zurück. Das war der niedrigste Stand seit 2006, als mehr als 14.400 Anschläge verübt wurden. Die Zahl der Todesopfer sei auf rund 15.000 nach fast 23.000 zurückgegangen. Auch im Irak seien die Anschläge im vorigen Jahr stark rückläufig gewesen.