Aktion scharf

Bettler ­stürmen ­Oster-Märkte

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Die neue Methode: Jeder Bettler kommt mit einem Abkassierer und einem Aufpasser.

Die Bundeshauptstadt ist, wie schon bei den Weihnachtsmärkten, die erste Adresse für die Bettlermafia. Und wie in der Vorweihnachtszeit, wo es die Bettler vor allem auf den Einsatz der Punschhäferln abgesehen hatten, verstärkt die Polizei nun auch bei den Ostermärkten die Kontrollen. „Eine Großaktion“, heißt es vonseiten der Behörden. Zur Adventzeit hat es übrigens 100 Beanstandungen und 16 Festnahmen gegeben.

Derzeit 100 Bettler auf Tour: Tendenz steigend
Rund 100 Bettler sind derzeit bei den Hotspots, wie Mariahilfer Straße und den U-Bahn-Stationen, unterwegs, doch jetzt droht der große Ansturm. Voll besetzte Bettler-Busse rollen nach Wien, vorwiegend aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn. „Abgeliefert wir das erbettelte Geld an die Kapos“, sagt Alexander Schinnerl, Chef des Referates Innere Stadt. Und die Chefs organisieren Dreierteams mit Bettler, Aufpasser und Abkassierer.

„Tagesverdienst“
Durchschnittlich lukriert ein Bettler 100 Euro pro Tag, schätzen die Beamten. An den besten Bettelplätzen können es sogar 300 Euro sein. In Innsbruck hatte es eine Bande sogar auf 20.000 Euro im Monat gebracht.

Innsbruck
In der Tiroler Hauptstadt hat man auf den Bettleransturm bei den Ostermärkten bereits im Vorfeld reagiert und die Bettler aus der Altstadt verbannt. Damit greift das kürzlich im Gemeinderat beschlossene Bettelverbot bei Gelegenheitsmärkten. Die Maria-Theresien-Straße und das Goldene Dachl, wo der alljährliche Ostermarkt stattfindet, sind damit bettelfrei.

Salzburg wächst Bettler-Problem über den Kopf
Während in Graz sektorale Bettelverbotszonen abgelehnt wurden, kämpft man in Salzburg, wo 160 Bettler unterwegs sind, weiter darum. „Es wird einfach zu viel“, sagt der zuständige Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP): „Die Lage muss auf ein erträgliches Maß rückgeführt werden.“ Dort sorgt nun vor allem der Fall eines zweijährigen Bettlerbuben, der unter einer Brücke schläft, für Aufsehen. Und auch hier werden die ­Ostermärkte gestürmt.

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