Wieder 4 Tote

Blutiger Herbst: Todesserie hält an

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Vier Burschen in wurden im Autowrack zerquetscht . Die Serie der grauenhaften Unfälle reißt nicht ab: schon 14 Verkehrstote in einer Woche.

Den höchsten Blutzoll forderte ein Horror-Crash in der Nacht zum Freitag in der Steiermark: Knapp vor Mitternacht rasen vier junge Männer im Bezirk Weiz mit einem Opel Calibra über die Landstraße 114 von Fischbach nach Birkfeld. Auf einem kerzengeraden Streckenabschnitt, rund einen Kilometer vor dem Heimatort, verliert der rote 150-PS-Bolide die Bodenhaftung, schleudert von der Fahrbahn in ein Waldstück.

„Das Auto war richtig um einen Baum gewickelt, die Burschen waren auf der Stelle tot. Sie hatten nicht die geringste Chance, ein grauenhafter Anblick“, schildert ein Feuerwehrmann, der einer der ersten Helfer am Unfallort war.

Ursache Raserei
Auslöser für das Unglück war vermutlich weit überhöhte Geschwindigkeit, möglicherweise in fataler Kombination mit der nassen Fahrbahn. Bei einer ersten Obduktion konnten beim Lenker, dem 23-jährigen Rauchfangkehrer Gerhard K., keine Spuren von Alkohol festgestellt werden. Mit ihm starben im Wrack seine Freunde Christian F. (27), der 16-jährige Michael B. und der 15 Jahre alte Lehrling Kevin F.

Weitere Opfer
Erst wenige Stunden vor dem Unfall war eine 82-jährige Steirerin von einem Motorrad gerammt und getötet worden, als sie in ihrem Heimatort Bierbaum die Straße überqueren wollte. Sie gehört ebenso zu den 14 Menschen, die von Montag früh bis Freitagnachmittag auf Österreichs Straßen ihr Leben lassen mussten, wie ein Pensionist (75) aus Wien und ein Autolenker aus Oberösterreich.

Keine Chance
Der betagte Wiener war am Donnerstag mit seinem Wagen bei einem Unfall gegen einen Mast geprallt. Der Mann, der nicht angeschnallt war, erlitt einen Genickbruch. Keine Chance hatte auch der 44-jährige Lenker aus Urfahr-Umgebung, als er am Freitag in Guntramsdorf (NÖ) eine Sperrlinie überfuhr und in den Gegenverkehr raste – Hubert M. starb im Krankenhaus.

Horror-Herbst
„Im Vergleich zum Vorjahr ist es heuer wirklich ein extrem blutiger Herbst“, bestätigen die Experten aus dem Innenministerium. Seit Anfang September starben in Österreich 221 Menschen bei Verkehrsunfällen. Wurden 2005 im September 79 Opfer gezählt, waren es heuer 104 Tote. Der Vergleich im Oktober: 68 Personen ließen 2005 ihr Leben, 2006 weist die Bilanz 87 getötete Verkehrsteilnehmer aus.

Fachleute halten es für möglich, dass die Gesamtzahl der Verkehrstoten im Vorjahr (768 Opfer) heuer überschritten wird, die Horror-Unfallserie sich also fortsetzt: „Denn jetzt kommen erst die Nebel- und Glatteistage. Da wird es wirklich gefährlich.“

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