Seine Pflegerin glaubte, Bärlauch gepflückt zu haben.
Nachdem er eine mit den giftigen Blättern der Herbstzeitlose zubereitete Eierspeise gegessen hat, ist ein 91-jähriger Pensionist im Mittelburgenland gestorben. Zu dem Todesfall kam es durch eine Verwechslung: Die 55-jährige Pflegerin des Mannes hatte im Wald eigentlich Bärlauch sammeln wollen. Gegen die Frau aus der Ukraine, die selbst auch von der Eierspeise gegessen hat, wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, teilte die Sicherheitsdirektion Burgenland am Dienstag mit.
Die Pflegerin hatte den vermeintlichen Bärlauch in einem Wald gepflückt und damit am Donnerstagabend eine Eierspeise zubereitet. Im Laufe der Nacht wurde der Frau übel. Auch dem Pensionisten ging es schlecht. Er verweigerte am Freitagmorgen das Frühstück.
Durch Colchicin vergiftet
Als sie später noch einmal nach ihm
schaute, stellte sie fest, dass sich der Zustand des 91-Jährigen weiter
verschlechtert hatte. Anstatt einen Arzt oder die Rettung zu rufen,
verständigte die 55-Jährige den Sohn des Pensionisten. Dieser kontaktierte
sofort den Hausarzt.
Nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus Oberpullendorf war der Pensionist nicht mehr ansprechbar. Während sich der Gesundheitszustand der Pflegerin zunehmend verbesserte, starb der 91-Jährige. Eine Obduktion am Montag ergab, dass der Mann nach dem Verzehr von Blättern und Knollen der Herbstzeitlose durch Colchicin vergiftet wurde.