Der von einer Panzergranate Getötete wurde in Beisein des Verteidigungsministers beigesetzt.
Nicht nur seine Heimatgemeinde, auch das offizielle Österreich nahm am Samstag Abschied vom getöteten Korporal Patrick W. Mit allen militärischen Ehren wurde der 20-Jährige im südburgenländischen Neuhaus am Klausenbach zu Grabe getragen. Gut 2.000 Trauernde – darunter Verteidigungsminister Norbert Darabos und Landeshauptmann Hans Niessl – nahmen am Begräbnis Teil.
Die kleine Kirche platzte aus allen Nähten, als Militärpfarrer Alexander Wessely die Predigt hielt: „Patrick, der die Heimat und die Natur so sehr liebte, ist in das Haus seines Vaters im Himmel zurückgekehrt.“ Der Geistliche überreichte den Eltern als Andenken an ihren Sohn ein Orangenbäumchen.
Sarg mit Fahne und Helm geschmückt
Anschließend folgte die
Familie dem Trauerzug: Der mit Heeresfahne und Helm geschmückte Sarg wurde
unter einem grauen Herbsthimmel zum örtlichen Friedhof getragen.
Patrick W. war vergangenen Mittwoch aus dem Leben gerissen worden: Mit seinen Kameraden vom Aufklärungsbataillon 7 aus Feldbach hatte der junge Korporal an einer Übung am Truppenübungsplatz (TÜPL) in Allentsteig teilgenommen. Beim Laden der M109-Panzerhaubitze, in der Patrick W. „Richtschütze“ war, detonierte eine Granate vorzeitig – er war sofort tot. Ein Rekrut (19) wurde verletzt. Eine Untersuchungskommission fand heraus, dass der Zünder zu früh losgegangen war. Warum, ist unklar.
Für die Familie des Toten besonders schwer zu verkraften: Eigentlich hätte Patrick gar nicht im Panzer sitzen müssen. Er hatte eine Blessur am Bein und sollte im Krankenstand sein. Doch der angehende Soldat wollte unbedingt an der Übung teilnehmen.
Allentsteiger Pro Übungsplatz
In Allentsteig
versucht man indes, zurück zur Normalität zu finden: Obwohl es in kurzer
Zeit zwei Unfälle gab (im September schlug eine Granate im Wohngebiet ein),
steht die Bevölkerung zu „ihrem“ TÜPL. Man könne froh sein, dass es das Heer
gibt, so der Tenor – das Militär ist hier mit 2.000 Dienstposten der größte
Arbeitgeber. Und die Unfälle? „Die waren Schicksal“, sagt eine Pensionistin.