Klagenfurt

Casino-Überfall: Kärntner kommen in Haft

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Die jungen Angeklagten müssen drei bzw. vier Jahre in Haft.

Wegen versuchten schweren Raubes, Körperverletzung und schweren Einbruchdiebstahls sind zwei junge Kärntner am Dienstag von einem Schöffensenat am Landesgericht Klagenfurt zu vier bzw. drei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Neben einem bewaffneten Überfall auf ein Spielcasino wurden den 20-Jährigen auch diverse Einbrüche in Geschäfte und Lokale zur Last gelegt. Der Erstangeklagte soll außerdem seine Freundin verprügelt haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Am 17. Februar 2009 stürmten die Burschen jeweils mit einer Schreckschusspistole bewaffnet in ein Klagenfurter Spielcasino und forderten mit den Worten "Gib die Brieftasche her, aber schnell!" Geld von der Angestellten. Diese weigerte sich, woraufhin der Erstangeklagte zweimal in die Luft schoss. Die Kellnerin gab ihnen dennoch kein Geld und die beiden flüchteten. "Dies ist als misslungener Versuch zu betrachten und nicht als freiwilliger Rücktritt", erklärte Staatsanwältin Sandra Agnoli.

"Ich war in Geldnot"
Einer der Angeklagten - beide sind einschlägig vorbestraft - versuchte sich bereits vor seiner Verurteilung in reumütigem Verhalten: "Es tut mir ziemlich Leid, ich werde versuchen, mich in der Haft zu bessern." Sein Kumpan hüllte sich in Schweigen. Auch auf die Frage von Richter Norbert Jenny, warum man den so etwas mache, wusste nur der Erstangeklagte eine Antwort: "Ich war in Geldnot, wir haben nicht g'scheit darüber nachgedacht."

Überfälle auf Wettlokale seien "schwere Kriminalität, dafür gibt es keine teilbedingten Haftstrafen", begründete der Richter das Urteil. Mittlerweile werde jede Woche ein Spielcasino überfallen. Die Freiheitsstrafen seien trotz der Jugend der Angeklagten so ausgefallen, "damit jeder weiß, dass er, wenn er so etwas macht, länger ins Gefängnis muss", meinte Jenny. Die Burschen verzichteten auf Rechtsmittel, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.

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