Am Montag hat in Wien, NÖ und dem Burgenland für 453.000 Kinder das Schuljahr begonnen.
Wien. Vieles ist ungewohnt, aber trotzdem ist die Freude über den Schulstart – nach fast einem ganzen Semester zu Hause – so groß wie nie zuvor: „Am meisten freue ich mich, meine Freunde endlich wiederzusehen“, strahlt der zehnjährige Vitus auf dem Weg in die Klasse. Das ist auch hinter seiner blauen Maske deutlich zu sehen.
Denn Wiener Schüler brachten neben einer Schultüte heuer auch einen Mund-Nasen-Schutz zum ersten Schultag mit. Der ist in der Hauptstadt beim Schuleingang und in den Gängen Pflicht, weil die Corona-Ampel hier gelb leuchtet.
Die wenigsten Kids stört das, wie sie beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein in der Volksschule Phorusgasse im 4. Bezirk erzählen. „Ohne ist es schon angenehmer, aber ich habe mich dran gewöhnt“, erzählt eine Schülerin. Wer seine Maske vergessen hat, bekommt am Eingang eine ausgehändigt. Entspannt sieht den ersten Schultag auch Direktorin Ulrike Kaufmann (siehe Interview): „Wir sind gut vorbereitet.“
Schauplatzwechsel in die Volksschule Leopoldsgasse im 2. Bezirk. Aufgeregte Kinder, nervöse Eltern. Aber es funktioniert, alles läuft diszipliniert ab. Die Kleinen haben brav die Masken auf, bevor sie in die Schule dürfen. Ein Elternteil darf mit. Kein Murren, kein Gedränge, jeder hat Verständnis. Die kleine Sophie sagt: „In der Klasse darf ich die Maske dann abnehmen.“ Die Direktorin achtet auf Abstand, da nur ein Eingang vorhanden ist.
Der Babyelefant ist auch in der Ganztagsvolksschule Alte Donau, der Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) gestern einen Besuch abstattete, lebendig. Am Eingang begrüßte eine Abbildung davon die Kinder. Ab dem Eingang werden sie von einem Lehrer gestaffelt hineingelassen. Für Taferlklassler gibt es einen Extraeingang. „Lasst euch nicht durch die Maske stören“, appellierte Faßmann. „In der Klasse kann man sie abnehmen.“
Und: „Es gibt nichts, was einem guten ersten Schultag im Weg stehen könnte.“
"Haben viele Erfahrungen umgesetzt"
Ulrike Kaufmann ist Direktorin der VS Phorusgasse.
ÖSTERREICH: Haben Sie sich ausreichend vorbereiten können?
Ulrike Kaufmann: Ja, dieses Semester sind wir sehr gut vorbereitet. Wir haben viele Erfahrungen vom letzten Halbjahr umsetzen können und als Sommerschulstandort schon einiges erprobt. Die Corona-Ampel kam dann zwar sehr kurzfristig, aber wir hätten auch bei Grün ersucht, Maske zu tragen.
ÖSTERREICH: Was bereitet Ihnen noch Sorgen?
Kaufmann: Wir haben, was das betrifft, in der Schule zwar gute Pläne erstellt, etwa beim Spielen im Hof, aber die Durchmischung der einzelnen Gruppen kann man trotzdem nicht immer verhindern, etwa beim Religionsunterricht. Aber grundsätzlich habe ich ein gutes Gefühl: Es ist sicherlich jetzt leichter, weil das alles voriges Semester völlig neu für uns alle war. Wir haben Notfallpläne, und die Lehrer sind auf Homeschooling vorbereitet.
(fis)