Kinderpornos entdeckt

Einbrecher wollten Deutschen töten

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Polnische Einbrecher fanden Kinderpornos und wollten Selbstjustiz üben.

Polnische Einbrecher wollten in der Steiermark einen gebürtigen Deutschen töten, weil dieser Kinderpornos auf seinem Computer gehortet hatte. Wie die Polizei am Dienstag berichtete, hatten die Männer zuvor einen Laptop aus dem Haus des Mannes im Bezirk Graz-Umgebung gestohlen und die pädophilen Filme entdeckt. Das Duo plante daraufhin, den an einer Universität tätigen Mann um 200.000 Euro zu erpressen, dann wollten sie den 44-Jährigen in seinem Haus fesseln und dieses anzünden. Die Erpressungs-SMS schickten die Einbrecher jedoch versehentlich and die Ehefrau, die die Ermittlungen ins Rollen brachte.

Kinderpornos auf gestohlener Festplatte

Anfang Juli 2010 waren die beiden Polen im Alter von 45 und 58 Jahren in das Wohnhaus des Deutschen eingedrungen und hatten Bargeld, Kameras, Laptops und PC-Zubehör im Wert von rund 50.000 Euro erbeutet. Als die Täter die gestohlenen Festplatten durchforsteten, fanden sie kinderpornografische Filme. In der Annahme, dass ihr Einbruchsopfer selbst auf den Videos zu sehen und aktiv beteiligt gewesen sei, beschloss das Duo, den Mann wegen seiner pädophilen Neigung zu töten.

SMS an Ehefrau

Sie fanden eine Handynummer auf dem gestohlenen Laptop und ließen einen 27-jährigen polnischen Automechaniker, der Deutsch konnte, eine Erpressungs-SMS schicken. Diese gelangte jedoch auf das Mobiltelefon der Ehefrau des Deutschen, die daraufhin ihren Mann zur Rede stellte. Dieser habe nur gesagt, dass er in der Vergangenheit "Scheiße gebaut" habe, so Chefermittler Anton Kiesl. Ohne den wahren Hintergrund zu kennen - der Deutsche soll sich seit den 90er Jahren kinderpornografische Filme aus dem Internet heruntergeladen haben, um seine pädophilen Neigungen zu befriedigen - erstattete seine Ehefrau Anzeige.

Zwei Verdächtige gefasst

Die Ermittlungen führten erst zum 27-jährigen polnischen Automechaniker, der nur am Rande an der Tat beteiligt war. Als sie ihn verhafteten, war auch der 58-jährige Komplize gerade zufällig anwesend und wurde ebenfalls festgenommen - erst wegen illegalen Aufenthalts, dann wurde rasch klar, dass man einen der Haupttäter erwischt hatte. Beide gestanden bei den Einvernahmen. Der dritte Verdächtige ist mit der Diebesbeute nach Polen gefahren. Er wird per internationalem Haftbefehl gesucht.

Versuchte Erpressung und geplanter Mord
Bei den Einvernahmen der geschnappten Verdächtigen zeigte sich, dass die Täter von Anfang an geplant hatten, erst Geld zu erpressen und anschließend den 44-Jährigen "zu beseitigen", so Kiesl. Dazu hätte noch im November ein weiterer Einbruch stattfinden sollen. Eine Hacke hatten die Verdächtigen bereits besorgt. Der 58-Jährige habe sich aggressiv gezeigt, "weshalb sie die Tat wahrscheinlich wirklich durchgezogen hätten," meinte Kiesl. Der 45-jährige flüchtige Pole wiederum sei bereits in seiner Heimat wegen Mordes vor Gericht gestanden.

Weitere Kinderpornos bei Hausdurchsuchung entdeckt
Der Deutsche muss sich indessen wegen des kinderpornografischen Filmmaterials verantworten, das er eigenen Angaben zufolge seit Jahren aus dem Internet bezogen hatte. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz war eine Hausdurchsuchung durchgeführt worden. Dabei wurden tatsächlich Kinderpornos gefunden, die er seit dem Einbruch wieder auf einem neu gekauften Laptop geladen hatte. Zu dem Zeitpunkt musste der 44-Jährige auch seiner Frau Beichte ablegen.

 

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