5 Jahre nach der Tat

Josef Fritzl 
ist Häfn-Kellner

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Zellentür steht am Tag offen. Aber: Die anderen Insassen meiden ihn.

Stein. Seine eigene Tochter sperrte er 24 Jahre in den Keller, vergewaltigte sie und zeugte mit ihr sieben Kinder. Fünf Jahre nach Auffliegen von Österreichs größtem Inzest-Verbrechen genießt Josef Fritzl (78) im Hochsicherheitsgefängnis Stein aber seine „neue Freiheit“.

Um 7 Uhr wird seine Einzelzelle aufgesperrt. Bis 20 Uhr kann sich Fritzl im sogenannten Wohngruppenvollzug, den er mit 30 anderen teilt, offen bewegen. „Fritzl ist Hausarbeiter, er ist für die Reinigung zuständig und teilt das Essen aus“, sagt Christian Timm, stellvertretender Vollzugsdirektor, zu ÖSTERREICH. Hat er seine Arbeit erledigt, kann sich Fritzl im Gemeinschaftsraum entspannen, Tischtennis spielen, TV schauen oder Krafttraining betreiben. Er hat auch die Möglichkeit, sich selbst in einer kleinen Küche zu versorgen. Fritzl verhalte sich laut Timm „nicht auffällig, von den anderen Insassen wird er gemieden“. Die gesetzlich geregelte Besuchszeit von zweimal 30 Minuten wird nur selten genützt – von Anwälten.
 

Justizchef: "Alles nach Gesetz, keine Bevorzugung"

Dass der 78-jährige Fritzl trotz lebenslanger Haftstrafe eine solche Selbstständigkeit genießen kann, ist gesetzlich geregelt. Timm zu ÖSTERREICH: „Das Gesetz gibt es seit 1970. Entscheidend ist, dass bei Fritzl keine Gefahr nach innen besteht. Ich betone, dass er nicht bevorzugt wird.“

400 der insgesamt 800 Stein-Insassen hätten dieselben Haftbedingungen wie Fritzl. Sein Gesundheitszustand ist „unauffällig“ – und das soll möglichst lange so bleiben. „Mit dieser Standard-Anhaltung wollen wir verhindern, dass Fritzl ein Pflegefall wird. Das wäre für die Justiz viel zu teuer.“
 

Englische 
Zeitung outet Fritzl-Kinder

Die Abschirmung der Fritzl-Kinder funktioniert nicht reibungslos: Immer wieder stalken britische Medien ihren Alltag, zuletzt entlarvte The Sun ihr neues Leben . Elisabeth Fritzl (42), die misshandelte Tochter, lebt unter neuer Identität außerhalb von Wien. Die Kinder Kerstin (24) und Stefan (23) erhalten Privatunterricht, Monika (19) und Lisa (20) haben die Matura geschafft. Alexander (16) besucht eine Höhere Lehranstalt. Felix (10) ist Schüler.

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