Die Finanz bittet in Villach zum Tanz: Wer seine Bediensteten nicht anmeldet, muss heuer mit bis zu 2.000 Euro Strafe rechnen.
Schwarzarbeitern am Villacher Kirchtag soll es heuer an den Kragen gehen. Eine Sondereinheit des Finanzamtes, bestehend aus ehemaligen Zöllnern, wird in der Kirchtagswoche (26. Juli bis 2. August) die Standln genau unter die Lupe nehmen. Das Kommando zur Bekämpfung der illegalen Arbeitsbeschäftigung (kurz: KIAB) ist demnach nicht an den Lebkuchen interessiert. Ihr Augenmerk ist auf die Verkäufer gerichtet, und ob diese auch bei der Krankenkasse angemeldet sind. Ist das nicht der Fall, kann es teuer werden. Es gibt Strafen von bis zu mehreren Tausend Euro.
Ermittler drücken kein Auge zu
Mit „Gelebtes Brauchtum seit
1936“ werben die Veranstalter des Villacher Kirchtages heuer um Gäste und
locken wie jedes Jahr Zehntausende Besucher an. Brauch war es leider auch
lange Zeit, dass bei den 250 Schaustellern, Markt- und Gastronomieständen
Hunderte Helfer eingesetzt waren, die in der Woche viel Geld verdienten –
aber nicht immer bei der Krankenkasse angemeldet waren. So sind der ohnehin
in Finanznot befindlichen Kasse alljährlich fette Einnahmen entgangen. Damit
ist nun Schluss. „Wir freuen uns, wenn die Wirtschaft am Kirchtag Umsätze
macht und die Kassa prallgefüllt ist, nur sollte es unsere auch sein“,
bringt es Johann Lintner von der Kärntner Gebietskrankenkasse auf den Punkt.
„Anmelden billiger als die Strafe“
Im Klartext heißt
das: Jeder Arbeitgeber muss seine Mitarbeiter noch vor Beginn der
Beschäftigung als Arbeitskraft anmelden. „Das war leider in Vorjahr selten
der Fall“ so Lintner. Deshalb müsse man für die illegal beschäftigten Leute
Strafen kassieren und sogar Anzeigen erstatten. Für heuer wurde die
SoKo-Einsatztruppe noch verstärkt und wird vom ersten Tag an im gesamten
Gelände unterwegs sein. „Die Strafen sind geschmalzen“ weiß Lintner. So
zahlt der Arbeitgeber allein dafür, das ein Beamter bei ihm etwas
auszusetzen hat, sofort und in bar 800 Euro. Für jeden illegalen Mitarbeiter
kommen dann 500 Euro dazu. Anschließend wird noch eine Verwaltungsanzeige
erstattet, die zwischen 730 Euro und 2000 Euro liegt. „Das kann ganz schön
teuer werden. Anmelden ist im jeden Fall wesentlich billiger“ so der
Sprecher der Kasse.