Bilanz der bisherigen Skiunfälle

Mehr Tote auf unseren Skipisten: Erste Daten liegen vor

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Nachdem eine Diskussion wegen der vermehrt tödlichen Skiunfälle auf den Pisten, vor allem in Tirol, entbrannt ist, liegt nunmehr eine erste Daten-Bilanz des Kuratoriums für Alpine Sicherheit (ÖKAS) vor.

Diese bestätigt schon bisher Ventiliertes: Mit bisher 13 Toten im organisierten Skiraum gibt es deutlich mehr als im selben Zeitraum (1. November bis 3. Jänner) der vergangenen Saisonen, die Anzahl der Verletzten ist mit 505 im Vergleich aber "unterdurchschnittlich", hieß es.

Derzeit schon neun Tote mehr als im Vorjahr

Zum Vergleich: In der vergangenen Saison waren es mit Stand 3. Jänner österreichweit noch vier Tote auf den Pisten gewesen, in der vollständigen Vor-Corona-Saison 2018/2019 sechs. Nur in der Saison 2013/2014 gab es im genannten Zeitraum mit 14 mehr Tote. Von den 13 Toten auf Pisten und Skirouten bisher entfielen elf auf Tirol, einer auf Salzburg und einer auf die Steiermark.

Fünf Skifahrer starben nicht wegen der Piste

Jedoch auffällig: Fünf der 13 Wintersportler verunglückten aufgrund von Herz-Kreislauf-Versagen tödlich und somit nicht unmittelbar wegen der äußeren Verhältnisse. In der Vorsaison war es im selben Zeitraum noch einer gewesen, in den Jahren zuvor ebenfalls nur einer oder zwei. Neben den Herz-Kreislauf-Ursachen kosteten sieben Stürze mit Aufprall gegen Hindernisse sowie eine Kollision das Leben. Sturz und Kollision sind laut Kuratorium generell die Hauptunfallursachen der Verletzten. Sieben der 13 Todesopfer waren unter 30 Jahre alt.

Dafür bisher deutlich weniger Verletzte

Während es in der aktuellen Saison bisher "nur" 505 Verletzte gab, lag der Mittelwert der vergangenen zehn Jahre bei 709. Im vergangenen Jahr wies die Statistik im selben Zeitraum 671 Verletzte auf. Auch in der bisher letzten Vor-Corona-Saison 2018/2019 wurde mit 599 mehr Verletzte verzeichnet. Ungefähr dasselbe Bild stellt sich in der Rubrik "Verunfallte" dar. 735 wurden heuer bisher erfasst, in der Vorsaison 949.

"Schwerverletzte" sind in der Statistik des Kuratoriums nicht erfasst. Denn ob jemand schwer verletzt ist und was unter diesen Begriff zu subsumieren sei, könne erst nach entsprechender Diagnose im Krankenhaus festgestellt werden. "Die Schwere der Verletzung kann nicht die Alpinpolizei eindeutig beurteilen und feststellen, sondern einzig und allein die Ärzte im Krankenhaus", betonte Martin Loitlesberger, der Alpin-Ausbildungsleiter im Innenministerium, gegenüber der APA. In dieselbe Kerbe stieß ÖKAS-Präsident Peter Paal. Die Verhältnisse würden aber darauf hindeuten, dass es in diesem Jahr mehr schwere Unfälle und somit Schwerverletzte gibt. Ähnliches hörte man zuletzt etwa auch aus der Innsbrucker Klinik. "Wenn jemand stürzt, ist bei diesen Verhältnissen ein leichter Sturz schon schwer. Wenn jemand schwer stürzt, hat er derzeit umso schwere Verletzungen", brachte es Paal auf den Punkt.

Laut den Statistikern waren 54 Prozent der Verletzten im Mittel der vergangenen zehn Jahre Männer und 45 Prozent Frauen. Im Wesentlichen sei auch in der laufenden Saison keine signifikante Abweichung davon festzustellen, hieß es.

Schneemangel sorgt für erhöhtes Verletzungsrisiko

Die Bedingungen für Wintersportler würden bis zu den nächsten ergiebigen Schneefallereignissen anspruchsvoll bleiben, warnten sämtliche Einsatzorganisationen in einer gemeinsamen Aussendung. Bei den derzeitigen Bedingungen bestehe ein erhöhtes Risiko, sich bei einem Sturz schwer zu verletzen, insbesondere wenn man dabei über den Pistenrand hinausgerät. Deshalb seien gerade jetzt die "Grundregeln für einen sicheren Schneesport" besonders zu beachten, die da unter anderem hießen: Angepasst fahren, Material checken, aufwärmen und Eigenkönnen verbessern.

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