Skiunfälle

Tödliche Serie für Kids auf Pisten

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Drei tödliche Skiunfälle von Teenies geben Anlass zur Trauer, aber auch zu besonderer Vorsicht.

Tirol. Skigebiete, die erst ab der Mittelstation ausreichend Schnee haben, frühlingshafte Temperaturen, Teuerung und hohe Energiepreise – trotzdem sind die Quartiere schon zwischen den Feiertagen gut gebucht, und in der ersten Wochen im neuen Jahr, wenn noch weiter schulfrei ist, wird es sich's richtig abspielen. Dabei gemahnen drei tödliche Skiunfälle seit dem Stefanitag, wie gefährlich der Pistenspaß sein und wie schnell die Winterfreuden zu bitteren Tränen führen können:

So verunglückte am Stefanitag auf der Spieljochabfahrt in Fügen im Zillertal die 12-jährige Mieke aus Zelhem in Holland. Die Kleine war den ganzen Tag auf Skikurs gewesen und fuhr gegeben 16 Uhr mit ihrem Vater, Onkel und Cousinen zu Tal. Bei einer Gabelung wollte sie im letzten Moment nach rechts abbiegen, weil die linke Piste wegen Schneemangels gesperrt war. Dabei verkantete sie, kam in Schussfahrt und rast ge­radeaus in ein Waldstück.

Tödliche Serie für Kids auf Pisten
© ZOOM.TIROL
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Meike raste in dieses Waldstück

Trügerische Sicherheit bei Schussabfahrt

Krankenhaus. Obwohl Meike einen Skihelm trug, erlitt die Schülerin derart schwere multiple Verletzungen, dass sie noch am selben Tag im Spital starb.

Auch die zwei 17-Jährigen, die zwei Tage später auf dramatische Weise im Skigebiet Steinplatte-Waidring in den Kitzbühler ­Alpen ums Leben kamen, hatten einen Skihelm auf, der Michael aus Neumarkt in der Oberpfalz und den Sohn einer befreundeten Familie aus Anger im Rupertiwinkel, Benedikt, wohl trügerische Sicherheit verlieh gut geschützt mit vollem Karacho die ­Piste 13 (auch „Rennstrecke“ genannt) zu nehmen.

Es war noch Vormittag, ihre Familien an anderer Stellen im Skigebiet unterwegs, als sie am rechten Rand von der Piste ab­kamen und auf einer ­Kuppe, die zur Kurve wird, regelrecht auf eine Wiese katapultiert wurden.

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Hier stürzten die beiden Buben in die Tiefe

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Burschen bis zu 50 Meter durch Luft geschleudert

Steine. Die Ermittler können nicht sagen, aus welchen Gründen Michael und Benedikt von der Piste abkamen, oder ob einer den anderen bei einem Sturz mitriss. Das Fatale war: Auf der Wiese liegt kaum Schnee, sie ist höchsten angezuckert und voll mit Steinen. Als die ­Jugendlichen aufschlagen, nützen ihnen die Helme wenig, sie erleiden beide derart schwere Verletzungen, dass sie trotz Reanimationsmaßnahmen noch an der Unfallstelle versterben. Kritiker bemängeln, dass an solchen Stellen ­keine Fangzäune oder Absperrbänder angebracht sind. Dass die Eltern Säumnisklage einreichen werden, ist vorauszusehen.

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