Statement vom Anwalt des Tatverdächtigen

Nach Feuer-Attacke: Trafikantin kämpft um ihr Leben

Teilen

Ihr Ex zündete sie an – jetzt liegt das Brandopfer im AKH. Ihr Zustand ist extrem kritisch. Der mutmaßliche Täter und sein Anwalt brechen jetzt ihr Schweigen.

Wien. Eine Sprecherin des AKH fasste die Sorge um die 35-Jährige am Samstagnachmittag gegenüber ÖSTERREICH so zusammen: „Die Patientin ist an der Intensivstation für Schwerbrandverletzte aufgenommen und befindet sich leider weiter in lebensbedrohlichem Zustand.“ Die Überlebenschance soll extrem gering sein.

Erschreckender Zeugenbericht

Eine Zeugin schilderte kurz nach der Tat, was der 47-Jährige, ein Österreicher mit ägyptischen Wurzeln, seiner Ex-Freundin angetan hat: „Ich habe sie auf dem Boden vor ihrer brennenden und rauchenden Trafik sitzen sehen. Ihr Gesicht war zur Hälfte verbrannt, Hände und Oberkörper waren betroffen. Ein schrecklicher und trauriger Anblick.“

Mögliches Motiv

Auch wenn Schwerst­verbrannte überleben, erleiden sie die schlimmsten Schmerzen, müssen Dutzende OPs überstehen und sind gezeichnet für ihr Leben. All das nahm der Angreifer in Kauf bzw. bestrafte sein Opfer, das ihn (in seinen verblendeten Augen) in seiner männlichen Ehre nach einer mehrjährigen On-off-Beziehung schwer gekränkt haben muss. Das häufigste Motiv von Beziehungstätern, die zum Feuer greifen: Sie wollen ihre Opfer so entstellen, dass sie nie wieder einen (anderen) Partner finden.

Täter stellte sich

Der mutmaßliche Peiniger von Nadine W. stellte sich am Freitagabend nach kurzer Flucht selbst. Er versteckte sich in der Lobau, rief von dort per Handy die Polizei und wurde von der WEGA gefasst. Die erste Befragung wurde abgebrochen, bei der zweiten legte er dann ein Geständnis ab (siehe Story unten). Es gilt die Unschuldsvermutung.

Anwalt: "Er wollte ihr nur einen Denkzettel verpassen"

Im Streit soll der Benzin-­Angriff nur eine Kurzschlusshandlung gewesen sein. Im Beisein ­seines Anwalts Manfred Arbacher-Stöger gestand Ashraf A., für den die Unschuldsvermutung gilt, in der zweiten Befragung am Samstagabend die furchtbare Tat mit der schwer nachvollziehbaren Erklärung, dass er seinem Opfer nicht wehtun, sondern ihm nur einen Denkzettel verpassen wollte.

Der Anwalt des Verdächtigen, Manfred Arbacher-Stöger

Der Anwalt des Verdächtigen, Manfred Arbacher-Stöger

© oe24
× Der Anwalt des Verdächtigen, Manfred Arbacher-Stöger

Die Folgen, wenn man jemanden mit Brandbeschleuniger (vermutlich Benzin) aus einer mitgebrachten Flasche überschüttet und dann offenbar mit einem Feuerzeug anzündet, sollen ihm so nicht bewusst gewesen sein. Wegen ­einer schwelenden Auseinander­setzung hatte er seine Ex in ihrer Trafik aufgesucht. Der Streit eskalierte derart, dass es zu dem unfassbaren Angriff kam.

Schon einmal Drama in Trafik des Brandopfers

Vor drei Jahren starb ein Mann vor den Augen der 35-jährigen Nadine W. Damals, es war der Februar 2018, postete die junge Geschäftsfrau: „Ein ganz lieber Stammkunde verstarb heute Morgen plötzlich in meinem Geschäft. Vielen Dank an alle, die mir heute beigestanden sind! Mein herzliches Beileid an alle Angehörigen.“ Der Kunde dürfte einem Herzinfarkt erlegen sein. Mehrere Tage war die Trafikantin, die aus dem Raum Neulengbach stammt, eine große Pferde- und Pony-Freundin und Vegetarierin ist, völlig von der Rolle und kaum ansprechbar.

Freunde sprechen ihr jetzt auf Facebook (wie auch damals) Mut zu: „Wir sind total geschockt und können nicht glauben, was passiert ist. Du schaffst das!“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten