Nach intensiver Diskussion beschloss Braunau die Umbenennung zweier Straßen mit NS-belasteter Geschichte.
Braunau. In Braunau werden zwei Straßen mit nationalsozialistischem Hintergrund umbenannt. Der Gemeinderat fasste am Mittwoch nach ausführlicher Debatte den mehrheitlichen Beschluss, die Franz-Resl-Straße und die Josef-Reiter-Straße umzubenennen. Beide Namensgeber gelten als überzeugte Nationalsozialisten. Ein Verfassungsexperte hatte die bisherige Benennung als verfassungswidrig eingestuft. Betroffen sind rund 200 Haushalte, deren genaue Mitwirkung bei der Namensfindung noch offen ist.
Auch eine mögliche finanzielle Unterstützung durch die Stadt wird geprüft. Während SPÖ, ÖVP und Grüne zustimmten, sprach sich die FPÖ gegen die Umbenennung aus. Das Mauthausen Komitee Österreich lobte die Entscheidung als bedeutungsvoll. Namensvorschläge wie Lea Olczak oder Maria Stromberger stehen im Raum. Im September könnte auch die Dr.-Kriechbaum-Stiege umbenannt werden – angedacht ist der Name der Holocaust-Überlebenden Charlotte Taitl.