Beiss-Attacke

«Elmo wurde auf Schärfe abgerichtet»

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Der American Staffordshire, der eine Joggerin getötet hat, soll durch das sogenannte Schutzhundetraining abgerichtet worden sein. Nun fordern Tierschützer ein österreichweites Verbot dieses Trainings für Privatpersonen. In Wien gilt dieses bereits seit 2014. 

Der fürchterliche Tod von Herta A. (60) bewegt das ganze Land. Das Motiv des Tieres die Joggerin tot zu beißen wird heftig diskutiert. 

Immer mehr Tierschützer und Hundeexperten vermuten hinter der Attacke das sogenannte "Schutzhundetraining", bei dem Elmo auf Schärfe abgerichtet wurde. Laut Pfotenhilfe-Chef Jürgen Stadler beweisen die Bilder des Hundes auf  Facebook, diese wurden mittlerweile gelöscht, dass der vierjährige American Staffordshire eine solche Ausbildung absolviert hatte. 

Facebook-Seite der Züchterinnen von

Facebook-Seite der Züchterinnen von "Elmo"

© Facebook
× Facebook-Seite der Züchterinnen von

Hunde als lebende Waffen

"Die Hunde werden dabei zu einer lebenden Waffe ausgebildet", erklärt Tierschützer Stadler. "Elmo wurde auf Schärfe abgerichtet." Auch die Wiener Hundetrainerin Ursula Aigner, die selbst mit American Staffordshire aus dem Tierheim arbeitet, ist überzeugt: "Hunden, die sonst zu Hause mit der Familie leben, beizubringen, Menschen zu beißen, ist ein fragwürdiges Unterfangen." 

Das Problem dabei sei, dass die Tiere im Alltag auf Bewegungen oder Signale mit einer Attacke reagieren könnten, weil sie diese fehlinterpretieren. "Es besteht eine Verwechslungsgefahr", sagt Aigner. Dass ein Hund aber wie Elmo dermaßen heftig reagiert, da müsse "schon einiges bei der Schutzhundeausbildung schiefgegangen sein", so die Hundetrainerin. Sie schließe auch ein medizinisches Problem nicht aus. Elmo wird noch obduziert. 

Blumen Beiß-Attacke Elmo
© Mike Vogl

Die Forderung der Tierschützer ist klar: "Für Privatpersonen sollte ein solches Schutzhundetraining in ganz Österreich verboten werden", sagt Stadler. Nur im Wiener Tierhaltegesetz sei ein solches Verbot seit 2014 im Paragraf 8 (siehe unten) bereits verankert. "Dieses muss auf ganz Österreich ausgeweitet werden."

Auszug aus dem Wiener Tierhaltegesetz: "Schutzhundeausbildung § 8a. Die Ausbildung von Hunden zu Schutzzwecken (Schutzhundeausbildung) sowie sonstige vergleichbare Ausbildungen von Hunden, die ein gegen den Menschen gerichtetes Angriffsverhalten beinhalten, sind verboten. Dieses Verbot gilt nicht für die Ausbildung von Diensthunden des Bundes." 

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