Anklage ausgedehnt

Therapeut missbrauchte Patientinnen

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Die Staatsanwaltschaft Linz sieht nun fünf Opfer.

Im Prozess gegen einen Physiotherapeuten, der drei betagte Patientinnen während Behandlungen sexuell missbraucht bzw. belästigt haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Linz am Mittwoch die Anklage um zwei weitere mögliche Opfer ausgedehnt. Der 46-jährige Beschuldigte räumt zwar Sex mit älteren Patientinnen ein, dieser sei aber einvernehmlich gewesen. Ein Urteil soll erst später gesprochen werden.

Der gebürtiger Iraner, der seit Langem niederländischer Staatsbürger ist und seit dem Jahr 2000 in Linz als Physiotherapeut arbeitet, betreute seine Patientinnen bei diesen zu Hause. Zwischen 2014 und 2017 soll es laut Staatsanwaltschaft zu Übergriffen gekommen sein. Die Betroffenen waren damals zwischen 75 und 89 Jahre alt. Laut Staatsanwaltschaft brauchten sie einige Zeit, um zu realisieren, was vorging, und waren zunächst nicht sicher, ob die Handlungen des Mannes Teil der Behandlung waren.

Bis zehn Jahre Haft drohen

Um die Behandlungsmethoden des Angeklagten, der offenbar mit Triggerpunkten arbeitete, nachvollziehen zu können, wurde ein Sachverständiger befragt. So manches, das die betroffenen Patientinnen geschildert hatten, war für ihn nicht nachvollziehbar: Dass man sich auf die liegende Person setzen, legen oder knien müsse, "dazu fällt mir jetzt keine zwingende Situation ein", sagte er etwa. Auch die unmittelbare Berührung der Brust sei nicht erforderlich.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann sexuellen Missbrauch einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person, sexuelle Belästigung und öffentliche geschlechtliche Handlungen vor. Das wäre im Falle eines Schuldspruchs mit einem bis zehn Jahren Haft bedroht. Am Mittwoch wurde der Prozess aber auf unbestimmte Zeit vertagt, weil noch ein Gutachten ausständig ist.

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