Tausende strömten ins Freie

Österreich wärmer als Ibiza

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Ungewöhnlich warme Temperaturen - doch der Winter kehrt zurück.

Frühling, und das mitten im Jänner! Gestern sprengten die Temperaturen die 15-Grad-Grenze, vor allem in Niederösterreich kletterten die Werte tagsüber in frühlingshafte Gefilde.

Auf den Bergen sonnten sich die Skifahrer vor den Skihütten, aalten sich teils in kurzen Ärmeln auf den Sonnenterassen.

In Wien gönnten sich bei angenehmen 13 Grad viele Passanten bereits ihr erstes Stanitzel-Eis, in den Parks und auf der Donauinsel herrschte Hochbetrieb für Radfahrer, Rollerskater und Jogger, und die ersten Frühlingssträucher öffneten sogar schon ihre Blüten.

Auch in allen anderen Landeshauptstädten nutzten Tausende die ersten, warmen Sonnenstrahlen für Ausflüge ins Freie. In der Salzburger Altstadt etwa herrschte Hochbetrieb am Spazierweg an der Salzach.

Die dicken Eisdecken auf den heimischen Seen, die sich im klirrend kalten Dezember gebildet hatten, sind geschmolzen.

Rekord
Wärmster Ort war gestern Puchberg am Schneeberg (NÖ). Dort hatte es um 13 Uhr rekordverdächtige 15,8 Grad. Somit war es in dem Tourismusort, der auch über ein kleines Skigebiet verfügt, wärmer als auf Ibiza! Auf der spanischen Ferieninsel hatte es am Sonntag nur 14 Grad – dort freilich ein normaler Wert für diese Jahreszeit.

Am zweitwärmsten war es gestern in Lilienfeld (NÖ) mit 14,7 Grad, gefolgt von Tulln (14,2 Grad )und Reichenau/Rax (13,9 Grad).

Pisten sperren zu
Die milden Temperaturen haben aber auch ihre Schattenseiten. So muss etwa Puchberg den Skibetrieb einstellen: „Es gibt einfach zu wenig Schnee“, hieß es auf Anfrage (s. rechts).

Nach dem frühlingshaften Wochenende ist es mit den warmen Temperaturen spätestens ab Mittwoch allerdings vorbei, im Süden und auch im Osten lässt eine Nebeldecke heute schon die Temperaturen purzeln (siehe rechts).

(jem)

 

Erste Ski-Gebiete zu

Wegen der milden Temperaturen mussten einige Skigebiete ihren Betrieb einstellen. Betroffen waren vor allem Anlagen in Niederösterreich.

„Nichts geht mehr“, lautete gestern das Motto in vielen niedrig gelegenen Skigebieten, vor allem in Niederösterreich. Den Anfang machte am Samstag die Hohe-Wand-Wiese. Dort wurde die Anlage geschlossen. Auch die Lifte in Lunz am See stehen still. Puchberg a.Schneeberg schließt heute die Anlagen. Am Lackenhof (Ötscher), sowie am Hochkar und am Annaberg herrschte gestern überall nur Teilbetrieb. Aber auch in Oberösterreich und Salzburg waren die Pisten teilweise nicht mehr befahrbar (s. links).

„Jännerloch“
„Für den Wintertourismus keine gute Situation“, urteilt Hoteliers-Chef Sepp Schellhorn. Denn der Jänner habe „schleppend“ begonnen. Viele Skigebiete warten jetzt vergeblich auf Gäste. „Das „Jännerloch“ macht sich nach dem sehr guten Weihnachtsgeschäft bemerkbar“, resümiert Schellhorn.

Viele Urlauber, vor allem aus Deutschland, seien immer noch auf Sparkurs. Und angesichts der schlechten Schneelage bleiben spontane Kurzurlauber, die normalerweise das Jännerloch füllen, aus. Das sind vor allem Gäste aus den Städten, denen bei diesen warmen Temperaturen und den Bildern von den grünen Pisten die Lust am Skifahren vergeht.

Kälter
Doch nun ist Besserung in Sicht: Ab Mittwoch kühlt es in ganz Österreich ab, die ersten Schneeflocken bedecken die grünen Flecken. Ein Segen für den Tourismus, besonders für den Skiort Kitzbühel. Denn am Wochenende startet das Hahnenkammrennen. Da sollte die Streif winterfit sein.

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