Heftiger Streit auf den heimischen Skipisten! Immer mehr Skigebiete untersagen das Skitourengehen auf präparierten Pisten, was die Fronten zwischen Betreibern und Wintersportlern verhärtet
Jüngstes Beispiel ist Obertauern, wo seit dieser Saison ein klares Verbot gilt. Auf der Website des Salzburger Skigebiets heißt es, das Begehen der Skipisten für Tourengeher sei "aus Gründen der Sicherheit für alle Pistenbenutzer" nicht gestattet. Das Verbot diene dem Schutz sowohl der Abfahrer als auch der Aufsteiger und solle einen reibungslosen Betrieb garantieren. Auch die Parkplätze seien ausschließlich Gästen mit Skiticket vorbehalten; für Tourengeher werde stattdessen auf ausgewiesene Routen verwiesen.
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Der Schritt kommt nicht aus dem Nichts. Mit der wachsenden Beliebtheit von Skitouren steigt auch der Unmut der Betreiber, die vor gefährlichen Situationen warnen, wenn Aufsteiger und Abfahrer einander zu nahekommen. Neben dem Unfallrisiko stehen auch Haftungsfragen im Raum – besonders dann, wenn sich Tourengeher am Pistenrand bewegen und es zu einer Kollision kommt. Manche Wintersportler sehen das allerdings völlig anders. Ein Tourengeher bezeichnete das Verbot gegenüber "Südtirol News" gar als "reine Geldgier".
Bis zu 150 Euro Strafe
Obertauern ist nicht allein. Auch am Fanningberg im Lungau sowie in der Skiwelt Amadé sind Skitouren auf präparierten Pisten inzwischen untersagt. Und ein Blick über die Grenze zeigt: In Italien ist das Tourengehen auf Pisten grundsätzlich verboten. Wer dagegen verstößt, muss mit Bußgeldern von bis zu 150 Euro rechnen.
Der Konflikt zwischen Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Wintersportfreiheit dürfte die Branche noch länger beschäftigen.