Illegales Arsenal

Explosion in Golling: Kriegsmaterial gefunden

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Hausdurchsuchung brachte auch "Brisantes" hervor.

Nach der Explosion einer Granate mit einem schwer verletzten Militaria-Händler (42) am 16. Jänner in Golling (Tennengau) und dem Fund von drei illegalen Waffendepots ist nun auch in Niederösterreich Kriegsmaterial und Munition entdeckt worden. In einem Ort "nördlich von Wien" fand am Freitag eine Hausdurchsuchung statt, sagte Roland Scherscher vom Landesamt Verfassungsschutz (LV) zur APA.

Der 42-jährige Salzburger habe eine Person genannt, die eine große Menge an Kriegsmaterial horten soll, hatte zuvor Hermann Rechberger vom Salzburger LV mitgeteilt. Die polizeiliche Aktion in Niederösterreich war die Folge. Sie begann laut Scherscher am Freitagnachmittag und dauerte bis gegen 19.00 Uhr. Es sei auch "einiges ziemlich Brisantes" sichergestellt worden. Scharfe Gegenstände wie Gewehr- oder Wurfgranaten seien darunter gewesen. Ein mutmaßlich intaktes Maschinengewehr werde noch Gegenstand einer Überprüfung sein.

In dem Ort nördlich von Wien waren Beamte des Verfassungsschutzes, des Entminungs- und Entschärfungsdienstes sowie aus dem Bezirk im Einsatz. Den Besitzer der sichergestellten Gegenstände, ein Sammler mit Kenntnis, erwarte nach der Einvernahme, die Freitagabend durchgeführt wurde, eine Anzeige nach dem Kriegsmaterial- und dem Waffengesetz, so Scherscher. Die Durchsuchung auf dem Anwesen habe Keller, Dachboden und Schuppen betroffen. Es sei deutlich weniger als in Golling, aber eben doch auch "Brisantes" sichergestellt worden. Ein Waffensachverständiger werde kommende Woche noch eine Begutachtung vornehmen. Eine genauer Auflistung der bei der Hausdurchsuchung sichergestellten Gegenstände müsse erst erstellt werden, so der LV-Leiter am Freitagabend.

Der nach der Explosion einer Granate verletzte 42-jährige hatte angegeben, dass sich in dem Gebäude in Niederösterreich ebenfalls scharfe Munition bzw. Waffen befänden. Die ermittelnden Salzburger Beamten gaben den Hinweis an die Kollegen weiter. In Golling wurden schon nach dem Auftauchen des ersten Depots im Haus des Militaria-Händlers - das umfangreiche Arsenal war vom Keller bis zum Dachboden verstreut - rund vier Tonnen an Kriegsmaterial weggeschafft.

Zwei weitere Depots mit "scharfem Material" hatte der Salzburger noch in einer Scheune im Ortsgebiet von Golling und in der Garage seines Elternhauses. Im angrenzenden Bayern hortete er in einem angemieteten Lager ebenfalls Kriegsmaterial - eine Vielzahl von Kartuschen, Munition und Wehrmachtsartikel. Es war laut Polizei aber nichts Illegales dabei. Die Munition "war ordnungsgemäß unbrauchbar gemacht", hieß es.

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