Teilen

Schöffengericht verdonnerte Promi-Wirt und Mutter zu Millionen-Strafen. 

Salzburg. Was für eine unglaubliche Goldgrube eine große Après-Ski-Bar im Pongau sein kann, stellte ein prominenter Wirt und ÖVP-Politiker unter Beweis. Allerdings unfreiwillig und mit illegalen Machenschaften.

Steuerfahnder fanden bei ihm Schwarzgeld in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Dafür wurde dem gierigen Gastronomen am Donnerstag in Salzburg unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess gemacht. In ­Begleitung seiner Mutter, auch sie sitzt als frühere Geschäftsführerin auf der Anklagebank.

Razzia

Bei ihrer Razzia im September 2019 trauten die Steuerfahnder zunächst ihren eigenen Augen nicht. Überfall fanden sie Geld, allein in der Tasche eines Sakkos des prominenten Hausherrn flatterten ihnen 34.500 Euro in bar entgegen. „Das ist nur mein Taschengeld“, schmunzelte der ertappte Gastronom.

206 namenlose Sparbücher entdeckt

Doch schon bald verging ihm das Lachen. In seinem Tresor entdeckten die Fahnder 206 Sparbücher. Ihre Ermittlungen ergaben: An manchen Tagen der Hochsaison legte der Angeklagte gleich drei dieser Bücher mit einer Einlage von je 15.000 Euro an. Weitere 780.000 Euro Bargeld tauchten bei der Durchsuchung auf.

Geldstrafen 

Bei anderen hätte die Höhe der hinterzogenen Abgaben locker für eine längere Haftstrafe gereicht. Für den Schöffen­senat unter Vorsitz von Helmuth Torpier nicht. Immerhin: Das Gericht verhängte hohe Geldstrafen.

Die Mutter des Wirtes muss 1,3 Millionen Euro bezahlen, wobei 650.000 Euro bedingt nachgesehen wurden. Der Ex-Politiker fasste eine Strafe von 1,2 Millionen (500.000 bedingt) aus. Das Unternehmen selbst muss eine Million zahlen. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten