Schock auf dem Weg zu einer Geburtstagsparty: Der Vater kollabierte, das Herz des 55-Jährigen stand zwölf Minuten still. Ein Liebespärchen - beide Sanitäter - holte den Wiener zurück ins Leben.
Wien. Und so nahm das Drama mit Happy End Anfang der Woche in Penzing Fahrt auf: Ein 55-Jähriger saß mit seiner Frau im Auto, als er gegen 17.00 Uhr bei der Kreuzung Linzer Straße und Zehetnergasse in Penzing einen Herzinfarkt erlitt. In weiterer Folge hörte sein Herz zu schlagen auf. Die Ehefrau stoppte das Fahrzeug und wählte den Notruf. Die 20 Jahre alte Franziska, die ehrenamtlich beim Samariterbund Wien im Einsatz ist, und ihr 30 Jahre alter Verlobter Julian, der seit fünf Jahren als Notfallsanitäter (NKI) bei der Berufsrettung Wien arbeitet und zuvor beim Rettungsdienst in Niederösterreich war, befanden sich zu diesem Zeitpunkt in ihrer Wohnung in der Nähe der Kreuzung. Gleichzeitig schlugen ihre Handys Alarm und sie rannten zum Einsatzort.
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Ohne Verzögerung konnten sie mit der Herz-Druck-Massage beginnen, während sich mehrere Rettungsteams sowie First Responders von Berufsfeuerwehr und Polizei Wien ebenfalls auf den Weg machten. Innerhalb weniger Minuten waren die Einsatzkräfte samt Defibrillator vor Ort. Die Teams der Berufsrettung Wien übernahmen danach die notfallmedizinische Versorgung des Patienten. Nach nur zwölf Minuten begann das Herz des Familienvaters dann wieder selbstständig zu schlagen. Er wurde daraufhin mit einem Hubschrauber zur weiteren Versorgung in eine Klinik geflogen.
Verlobte glücklich über erfolgreichen Einsatz
"Unser Herz schlägt füreinander, gemeinsam haben wir ein weiteres wieder zum Schlagen gebracht", freuten sich Franziska und Julian über ihren Einsatz. Rainer Gottwald, Leiter der Berufsrettung Wien, lobte den Einsatz des Pärchens in ihrer Freizeit: "Das beherzte und erfolgreiche Einschreiten der Sanitäterin des Samariterbundes und des Notfallsanitäters der Berufsrettung zeigt die gute Zusammenarbeit und die gute Ausbildung der Rettungskräfte in Wien."
Die schnelle Lebensrettung möglich gemacht hat die Lebensretter-App. Jede angemeldete Person wird am Handy unverzüglich über Notfälle im Umkreis von 400 Metern des eigenen Standorts informiert. Ausgelöst wird der Alarm über die Wiener Rettungsleitstelle, die Helfer werden daraufhin mittels Navis zum Einsatzort gelotst. Registrieren können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Rettungsdiensten, der Feuerwehr, der Polizei sowie von Partnerorganisationen. Privatpersonen können sich anmelden, wenn sie zumindest einen acht Stunden langen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben.