Nach dem Schuss auf eine Straßenbahn in Wien-Penzing steht der mutmaßliche Täter nun vor Gericht. Die Anklage: Versuchter Mord.
Gegen jenen Mann, der am 4. Juli in Wien-Penzing auf eine Garnitur der Straßenbahnlinie 52 geschossen haben soll, liegt nun die Anklage wegen versuchten Mordes vor. Wie Judith Zizka, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, gegenüber dem ORF bestätigte, wurde zusätzlich ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben.
Antrag auf Unterbringung
Wie orf.at berichtet, gibt es einen Antrag, den Mann in einem forensisch-therapeutischen Zentrum unterzubringen. Die Staatsanwaltschaft sieht den Angeklagten damit als geistig abnorm, aber zurechnungsfähig an. Der polnische Staatsbürger (36) muss sich vor einem Schwurgericht verantworten. Wann der Prozess beginnt, ist laut Wiener Landesgericht noch offen.
Schüsse auf Bim: "Depperte Aktion"
Laut Polizei hatte der Verdächtige im alkoholisierten Zustand auf die Straßenbahn in der Linzer Straße geschossen. Zudem soll er vor der Tat Substanzen konsumiert haben, die auf die Psyche wirken. In seiner Einvernahme sprach der Mann von einer „depperten Aktion“ und gab an, niemanden verletzen zu wollen.
Schütze besaß legale Waffe
Der Mann besaß die verwendete Langwaffe legal. Nach der Tat wurde er festgenommen, nachdem Ermittler in seiner Wohnung eine Kleinkaliberlangwaffe und eine abgefeuerte Patronenhülse sichergestellt hatten. Ein Alkoholtest ergab 2,2 Promille. Laut Polizei hatte der Beschuldigte bereits wegen Suchtmittelmissbrauchs Kontakt mit den Behörden, war jedoch nicht vorbestraft.
Fahrgäste kamen unverletzt mit Schock davon
Am 4. Juli gegen 14 Uhr soll der Verdächtige in der Nähe der Linzer Straße/Ecke Gusenleithnergasse auf die mit Fahrgästen besetzte Straßenbahn geschossen haben. Das Projektil durchschlug eine Glasscheibe – nur durch Zufall wurde niemand verletzt.