2,2 Promille intus

Bim-Sniper: Jetzt sitzt er wegen Mordversuchs in U-Haft

Wegen einer "depperten Aktion", wie der Heckenschütze von Penzing sein Verhalten kleinredet, wurde der 36-Jährige P in U-Haft genommen. Der Balkon-Sniper hatte übrigens 2,2 Promille intus und dürfte auch Drogen zu sich genommen haben.

Wien. Nachdem er am Freitagnachmittag vorsätzlich einen Schuss auf eine Garnitur der Wiener Straßenbahnlinie 52 abgefeuert haben soll, hat das Landesgericht für Strafsachen über den verdächtigen Polen die U-Haft verhängt. Gegen den 36-jährigen Polen wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Haftgrund: Tatbegehungsgefahr.

Der Beschuldigte wiederholte vor dem Richter seine Angaben, die er nach seiner Festnahme schon gegenüber der Polizei getätigt hatte - oe24 berichtete. Es habe sich um eine "depperte Aktion" gehandelt und habe niemanden verletzen wollen. Der Mann war bei der Haftverhandlung anwaltlich nicht vertreten, der U-Haft-Beschluss ist nicht rechtskräftig.

Projektil traf nur aus Zufall keine Fahrgäste

Der Schütze, der ersten polizeilichen Erhebungen zufolge psychische Auffälligkeiten aufweisen dürfte, hatte rechtmäßig eine Langwaffe erworben und legal besessen. Am Freitag nahm er nach 14.00 Uhr eine reichlich mit Fahrgästen besetzte Straßenbahn-Garnitur der Linie 52 ins Visier und drückte ab. Das abgefeuerte Projektil durchschlug eine Glasscheibe und dürfte wohl nur dank glücklicher Fügungen keine Fahrgäste getroffen haben, wie eine erste Auswertung der Spuren am Tatort ergab.

Bim 52 Schüsse
© Fuhrich

Der gebürtige Pole hatte 2,2 Promille, zudem dürfte der Mann vor der Tat psychotrope Stoffe konsumiert haben. Der Mann war kurz vor 17.00 Uhr angehalten und in einem Gasthaus festgenommen worden, nachdem eine Kleinkaliber-Langwaffe sowie eine abgefeuerte Patronenhülse in seiner (von Spezialkommandos geöffneten) Wohnung entdeckt und sichergestellt worden waren.

Der 36-Jährige war wegen Suchtmittelmissbrauchs polizeibekannt.

Bim beschossen
© Viyana Manset Haber

Der Vorfall hatte sich in der Linzer Straße 150 abgespielt. Alle Seitengassen von der Hütteldorfer Straße Höhe Zehetnergasse bis Lützowgasse abwärts Richtung Linzer Straße waren gesperrt. Auch die Linzer Straße war von Nummer 151 bis Höhe Nummer 214 gesperrt. Auch zwei gepanzerte Spezialfahrzeuge waren zeitweise dort postiert. Neben Bezirkskräften und Bereitschaftseinheit waren auch die Spezialeinheiten Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) und das Eko Cobra beteiligt. Auch Angehörige der Wiener Berufsfeuerwehr hielten sich bereit, um die Polizei bei Wohnungsöffnungen zu unterstützen.

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