Erste Züge aus dem Hause Bombardier ab 2018 im Einsatz.
Ab 2018 werden die ersten Exemplare einer neuer Straßenbahngeneration durch Wien düsen. Bombardier liefert bis 2026 bis zu 156 Züge aus dem Werk in der Donaustadt an die Wiener Linien. Am Mittwoch wurde das Design der "Flexity"-Garnituren vorgestellt - und große Überraschungen blieben aus. Denn optisch lehnt sich das neue Modell stark an die ULF-Serie von Siemens an, die derzeit im Einsatz ist.
Das betrifft vor allem die äußere Farbgebung, die sich - wie schon bei den bisherigen Niederflur-Bims - aus den Farben Rot, Grauschwarz und Weiß zusammensetzt. Auch bei der Innenausstattung werden sich die Fahrgäste nicht groß umgewöhnen müssen. Rote Sitze, knallgelbe Haltestangen und Bildschirme kennt man bereits aus den jüngeren ULF-Fahrzeugen.
Geht man allerdings etwas ins Detail, werden doch einige Unterschiede zum aktuellen Niederflurtyp sichtbar. So hat der "Flexity" etwa breitere Übergänge zwischen den einzelnen Garniturabschnitten. Die Bestuhlung wird außerdem flexibler gestaltet. Es gibt nicht nur Zweier-Bänke, sondern auch Klappsessel oder etwas breitere Mutter-Kind-Sitze. Die Ein- bzw. Ausstiegsbereiche sind außerdem etwas freier gehalten, was den Fahrgastwechsel beschleunigen soll, wie Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer hoffte.
Mit 34 Metern entsprechen die Maße in etwa der Langversion des ULF, die "Flexity"-Version kommt allerdings mit sechs statt sieben Türen aus. Die "Schnauze" der neuen Bim ist außerdem etwas flacher und wirkt schmäler. Und auch nicht uninteressant: Die Klimaanlage passt ihre Leistung an das Passagieraufkommen an. "Mittelfristig wird das zu weniger Verkühlungen in dieser Stadt führen", zeigte sich die für die Wiener Linien zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) zuversichtlich.
Die ersten Züge werden in rund zwei Jahren auf den städtischen Gleisen zu sehen sein. Auf welcher Linie die Premiere stattfindet, steht laut Steinbauer noch nicht fest. Die neuen Züge werden jedenfalls dann gleichmäßig im Netz verteilt. Fix ist die Lieferung von mindestens 119 Exemplaren, mit einer Option auf Aufstockung bis zu 156. Ein Wartungsvertrag von 24 Jahren ist Teil des Pakets.
Bombardier-Wien-Geschäftsführer Christian Diewald betonte die Wichtigkeit des Deals für das Werk in der Bundeshauptstadt. "Nationale Aufträge sind immer Auslöser für internationale Folgeaufträge", freute er sich über diesen "Meilenstein in der Unternehmensgeschichte". Er betonte zugleich die geringe Fehleranfälligkeit des hauseigenen Modells bzw. die recht unkomplizierte Behebung. So habe man etwa erstmals die extrem geringe Einstiegshöhe von 215 Millimetern mit Drehgestell geschafft - was bei Problemen den Vorteil habe, dass man die Komponente einigermaßen rasch und kostengünstig tauschen könne.