Callgirl-Mord

Stefan K. gestand den Mord

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Der 20-Jährige verehrte die Prostituierte. Doch sie demütigte den Freier.

Der Messermord an der Prostituierten Lucia R. ist geklärt. Ein blutiger Fingerabdruck überführte einen Lehrling (20) als Täter. Er gab alles zu.

Mann verfällt einer Prostituierten
Es war ein Verbrechen wie in einer Tatort-Folge im Fernsehen: Ein junger Mann verfällt einer Prostituierten, die ihn nach Strich und Faden ausnimmt. Als sie sich dann noch über seine Gefühle und Sexulaprobleme lustig macht, ist das ihr Todesurteil.

Meer aus Blut
Mittwoch, einen Tag nach seinem Geburtstag, nahmen Kriminalisten den 20-jährigen Stefan K. direkt in der Berufsschule fest. Der angehende Installateur soll bereits am 21. August das 22-jährige Callgirl Lucia R. in ihrer Erdgeschosswohnung in Rudolfsheim-Fünfhaus mit 38 Messerstichen niedergemetzelt haben. Die Leiche wurde erst knapp eine Woche später von Bekannten gefunden – in einem Meer aus Blut und Wasser. Der Täter hatte die Dusche aufgedreht und mit einer Spraydose als Flammenwerfer mehrmals versucht, seine Spuren zu verwischen.


Ein Volltreffer
Noch in den Abendstunden des Mittwoch wurde ein blutiger Fingerabdruck am Lichtschalter zum Bad mit Stefan Ks. DNA verglichen. Ein Volltreffer. Daraufhin legte der junge Mann ein Geständnis ab.

Freier
Stefan hatte Lucia über eine Escort-Agentur kennengelernt und war mehrmals ihr Kunde. Dabei baute die Slowakin – wie zu vielen ihrer Freier – ein freundschaftliches Verhältnis auf. „Er hat sie verehrt, glaubte, sie nimmt ihn ernst und versteht seine Probleme“, so Ermittler Helmut Fische bei einer Pressekonferenz Donnerstag in Wien. Doch Lucia ging es nur ums Geld. Am Nachmittag des 21. lockte sie Stefan K. in ihre Wohnung, um wieder einmal eine hohe Summe von ihm zu borgen. Der 20-Jährige weigerte sich, gestand ihr aber seine Zuneigung. Es kam zum fatalen Streit. Fahnder Fischer: „Er fühlte sich von der Frau ausgelacht.“ Zurückweisung und Demütigung ließen Stefan K. explodieren. Er schlachtete Lucia R. förmlich ab. Einige Schnitte fügte er dem Opfer noch nach dessen Tod zu.

Finte
Nach der Tat ließ sich Stefan K. – für den die Unschuldsvermutung gilt – von seinem Vater zur Polizei chauffieren. Er hatte sich bei dem Gemetzel mit seinem Klappmesser geschnitten und erstattete nun Anzeige, er wäre in der Nähe des Tatortes ausgeraubt und verletzt worden.

Nummer des 20-Jährigen
Als Mordermittler auf dem Handy von Lucia R. unter vielen anderen auch die Nummer des 20-Jährigen fanden, nahmen sie den Lehrling, der noch bei seinen Eltern wohnt, genauer unter die Lupe. Und stießen auf seine Aussage über den Raubüberfall. Dabei hatte der Mann genau jenes Messer beschrieben, mit dem Lucia ermordet wurde. Daraufhin klickten die Handschellen.

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