Razzia in Hitzendorf

Social-Media-Nazi (54) hatte Waffenarsenal und NS-Devotionalien

Der verdächtige Steirer, der seine krude Gedankenwelt ungeniert in Internet verbreitete, hatte unter anderem 18 Schusswaffen, Suchtmittel und NS-Fahnen gehortet.

Stmk. Bei einer Hausdurchsuchung am Mittwoch in Hitzendorf (Bezirk Graz-Umgebung) hat das Landesamt für Verfassungsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) zahlreiche verbotene Waffen, Munition, Suchtmittel und NS-Devotionalien, wie Fahnen oder Abzeichen, bei einem 54-Jährigen sichergestellt. Der Verdächtige flüchtete und versteckte sich stundenlang, bevor er sich bei der Polizei stellte, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Freitag mit. Er wurde angezeigt.

Waffen und NS-Devotionalien sichergestellt
© LPD Steiermark

Die Ermittlungen waren eingeleitet worden, da der Verdächtige in Social-Media-Kanälen "Postings mit nationalsozialistischem Gedankengut veröffentlichte", so die Polizei. Am 17. September ist die gerichtlich bewilligte Hausdurchsuchung vom LSE mit Unterstützung anderer Polizeieinheiten durchgeführt worden. Dabei wurden "Datenträger, 18 Schusswaffen, eine verbotene Waffe, unzählige Hieb- und Stichwaffen, Schalldämpfer, mehr als 30.000 Stück Munition, Suchtmittel sowie NS-Devotionalien" gefunden. Bei letzteren handelt es sich beispielsweise um Fahnen und Abzeichen. 

Flucht und Anzeige 

Bereits in den frühen Morgenstunden hatten die Beamten verdeckt den Wohnort des 54-jährigen deutschen Staatsbürgers observiert. Dabei konnten sie sehen, dass er zu Hause ist. Er verließ jedoch noch vor der Hausdurchsuchung das Grundstück mit einem seiner drei Hunde. Als er zu Fuß zurückkehrte, bemerkte er scheinbar die Anwesenheit der Polizei und verschwand in ein nahe gelegenes Waldstück, wo er sich versteckte. Die daraufhin eingeleitete Fahndung, unter anderem mit einem Polizeihubschrauber, blieb erfolglos. Um 17.30 Uhr stellte sich der Verdächtige allerdings bei einer Polizeiinspektion in Graz-Umgebung.

Datenträger, die bei der Hausdurchsuchung gefunden wurden, werden nun vom LSE ausgewertet. Ein Sachverständiger müsse weiters feststellen, ob es sich bei den gefundenen Gegenständen um echte Waffen handle und ob diese einsatzfähig seien, teilte die steirische Landespolizeidirektion der APA mit. Klar sei, dass der Verdächtige "keine Berechtigung zum Waffenbesitz" hatte.

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