Aufregung in der Gamerszene: Die Mitglieder seines Ex-Teams realisieren, wer ihr früherer Kollege ist. "Wir haben Arthur als schüchternen jungen Menschen kennengelernt. Dass er zu einer so unverzeihlichen Tat fähig sein könnte, ist für uns kaum begreiflich und erschüttert uns zutiefst."
Und so funktioniert Valorant, das Shooter-Game, bei dem Arthur A. ein halbes Jahr bei einer Profi-Mannschaft mitgezockt hat: Zwei Teams treten gegeneinander an, eines davon muss eine Bombe (Spike) an eine bestimmten Ort zur Explosion bringen, das andere Team muss das verhindern, respektive die Bombe entschärfen. Zur Verfügung stehen den Mitspielern je eine Handfeuerwaffe, eine Langwaffe und Messer. Genau das hatte Arthur A. in seinem Rucksack, als er den Amoklauf am BORG Dreierschützengasse startete. Und: Daheim bei ihm wurde später eine nicht funktionierende Rohrbombe gefunden. Zusammengefasst steht hier also zu befürchten, dass der 21-Jährige seine Gamerfantasien fast 1:1 in blutige Realität umgesetzt haben könnte bzw. schwer davon inspiriert war.
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Und so reagieren die Gamer seines Ex-Teams, die offenbar erst jetzt realisieren, dass ihr früherer Mitspieler, der bis Dezember des Vorjahres im Team war, der Amokläufer von Graz ist, der danach unter fragwürdigen Voraussetzungen bei einem Sportschützenverein echt schießen lernte und die Waffenbesitzkarte erhielt, obwohl er beim Bundesheer wegen psychischer Probleme die Stellung nicht schaffte:
Seine Ex-Kollegen, die Glacial Guardians, posten jetzt auf X, dass sie mit großer Bestürzung vom tragischen Vorfall in Graz erfahren haben: "Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen, die von diesem schockierenden Ereignis betroffen sind."
Es trifft sie als Organisation hart, "dass wir einer Person, die zu einer solchen Tat fähig ist, eine Plattform geboten haben. Als E-Sport-Organisation verstehen wir uns als Anlaufstelle für junge Menschen, insbesondere auch für jene, die sich ausgegrenzt fühlen. Wir fördern ein familiäres Umfeld, in dem auch die vermeintlich "nicht Verstandenen" verstanden werden. Dabei stehen wir klar und unmissverständlich gegen jede Form von Gewalt, Diskriminierung und Extremismus und versuchen unseren Mitgliedern die richtigen Werte mitzugeben."
"Wir möchten klarstellen, dass Artur A., auch bekannt unter seinem Spielernamen „z3nie“, zwischen Mai und Dezember des vergangenen Jahres Teil unseres Valorant-Teams war. Er verließ unser Team Ende letzten Jahres auf eigenen Wunsch hin, um sich stärker auf seine Ausbildung zu konzentrieren." Das Team selbst werde in den kommenden Tagen Maßnahmen beraten, "wie wir künftig noch besser erkennen und verhindern können, dass potenziell gefährdende Persönlichkeiten in unsere Organisation aufgenommen werden."