Der junge Grazer hatte sich wohl in Mallorca angesteckt.
Österreich hat seinen 16. Fall an neuer A(H1N1)-Influenza. "Es ist ein junger Mann, der gestern, Mittwoch, aus Mallorca nach Österreich kam und jetzt in Graz in Behandlung ist. Heute waren die Testergebnisse positiv. Ihm geht es gut", erklärte Hubert Hrabcik, Generaldirektor für öffentliche Gesundheit. Bisher hat es in Österreich 147 Schweinegrippe-Verdachtsfälle gegeben.
Strategie
Hrabcik hielt sich Donnerstagabend mit
Gesundheitsminister Alois Stöger in Stockholm auf, wo im Rahmen der EU auch
über die neue Influenza diskutiert wurde. Insgesamt bewertete Hrabcik den
Erfolg der Maßnahmen in Österreich rund um die neue Influenza positiv: "Wir
müssen mit einem Import von Infektionen aus allen Himmelsrichtungen rechnen,
es gibt aber einige Länder mit Schwerpunkt (z.B. USA, Großbritannien,
Spanien, Anm.). Wir hatten in Österreich vor zwei Tagen eine
Expertensitzung. Da war man einer Meinung, dass die derzeitige Strategie der
schnellen Spitalsaufnahme von Erkrankten derzeit die richtige ist. Das nennt
man 'Containment'. Dies erfolgt, weil wir in Österreich keine
Infektionsketten haben."
Sekundärfälle
Der Experte weiter: "Ich glaube, dass wir
uns durch diese Strategie bisher mindestens 100 Sekundärfälle (Übertragung
im Land von Mensch zu Mensch, Anm.) der neuen Influenza erspart haben." Das
verschiebe größere Problematiken, die noch auftreten könnten, zumindest
zeitlich.
Eine Mio. Fälle in den USA
In Europa scheint man in der
Öffentlichkeit - so Hrabcik - die globale Situation noch nicht wirklich
realisiert zu haben: "Wir haben von Verantwortlichen des Gesundheitswesens
in New York gehört, dass man dort 250.000 Krankheitsfälle gehabt hat. Die
US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC, Anm.) gehen bereits von einer
Million Fälle in den USA aus." Da gebe es weder die Bestätigung jedes Falles
durch einen Labortest noch eine Zählung jeder Erkrankung. Das macht in einem
solchen Fall keinen Sinn mehr.