Ösis gegen Piefke

Streitereien zwischen Deutschen und Österreichern

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Kein "Wunder von Wien", aber super Stimmung. Euphorisch-patriotische Stimmung beim Spiel Österreich gegen Deutschland.

Die Hoffnung starb am Ende. Viele österreichische Fans haben Montagabend auf ein "Cordoba 2", ein "Wunder von Wien" gehofft. Doch die österreichische Fußball-Nationalmannschaft musste sich gegen die Deutschen mit 0:1 geschlagen geben. In den bummvollen Fanzonen herrschte allerdings euphorisch-patriotische Stimmung. Nach dem Match gab es lange Gesichter unter den Österreichern. In und um die Wiener Fanzone gab es kleinere Auseinadersetzungen. Eine Frau starb an einem Herversagen.

"Vielleicht hat das mit dem Spielergebnis zu tun", sagte Polizeisprecher Michael Lepuschitz. Die deutschen Fans hätten sich allerdings "vorbildlich" verhalten. "Wir freuen uns über die Euphorie der Fans und bedanken uns für die Disziplin", so Lepuschitz.

Zögerlicher Jubel
Die heimischen Fans trauerten gefasst, nur zögerlich setzte der Jubel bei den Deutschen in der Wiener Fanzone ein. Die Chöre der rot-weiß-roten Menschenmasse zwischen Rathaus und Heldenplatz verstummte mit fortschreitendem Spiel zusehends, nach der Niederlage blieben einige Österreich-Fans allerdings noch mit lautstarken Anfeuerungsrufen für die Mannschaft der Alpenrepublik zurück.

13.100 in St. Hanappi
Auch die neu eröffnete Fanzone im Hanappi-Stadion wurde gut angenommen. 13.100 Fans hatten laut Heimo Hanserl vom Stadt-Wien-Marketing in Hütteldorf das Spiel verfolgt.

In der Host City Klagenfurt war die Stimmung zweigeteilt:
Während nach der Niederlage Österreichs gegen Deutschland in der Fanzone auf dem Neuen Platz ein Bild des Elends herrschte, gab es im Public Viewing-Bereich auf dem Messegelände, wo das Spiel der Kroaten gegen Polen übertragen wurde, grenzenlosen Jubel. Dieser herrschte natürlich auch im Wörthersee-Stadion, wo Zigtausende kroatische Fans den dritten Sieg ihrer Elf in der Vorrunde bejubeln durften.

Zittern in Innsbruck
Auch in Innsbruck hat das Match Österreich-Deutschland keinen kalt gelassen. Die Fanzonen in der Innenstadt und am Bergisel waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Die deutschen Besucher befanden sich zwar in der Unterzahl, feierten aber dafür umso lauter. Die Polizei meldete keine größeren Zwischenfälle.

"Die deutsche Nationalelf sitzt in Wien mit ganz viel Angst in der Hose", hatte der "König von Mallorca" Jürgen Drews noch bei seinem Auftritt noch vor dem Anpfiff erklärt. Knapp 6.000 Leute feierten mit ihm auf dem Landhausplatz und sangen Hits wie "Ein Bett im Kornfeld" lautstark mit. "Nichts geht mehr", hieß es es schon vor Spielbeginn in allen Fanbereichen, zahlreiche Fußballbegeisterte mussten warten oder das Match in einem der vielen Lokale verfolgen.

Fast 15.000 Menschen wurden am vollen Bergisel gezählt.
In dem rot-weiß-roten Meer fand sich eine "weiße" Gruppe von 500 Personen. Nach dem Führungstreffer der Deutschen feierte sie besonders ausgelassen: Die Fans von Ballack & Co. bejubelten ihre Mannschaft stehend, während die ernüchterten österreichischen Besucher das Spiel im Sitzen verfolgten.

Bangen in Salzburg
In der Salzburger Partymeile haben die Fans noch bis zum Schluss an die Chance geglaubt, aber nach dem Abpfiff verließen viele mit hängenden Köpfen die Fanzone der Mozartstadt. 22.000 Besucher waren laut Polizei gekommen, einzelne Eingänge mussten daher auch geschlossen werden, aber eine generelle Sperre war nicht notwendig.

6.000 in St. Pölten
Euphorisch-patriotische Stimmung gab es beim EURO-Fußballmatch Österreich gegen Deutschland in der Public-Viewing Zone von St. Pölten. 6.000 mehrheitlich rot-weiß-rote Fans sorgten Montagabend für lautstarke Anfeuerung und kräftige Unterstützung der Hickersberger-Elf. Am Ende verließen trotz des Resultats die meisten Besucher das Areal nicht unzufrieden. "Immer wieder, immer wieder, immer wieder Österreich", schallte es in den ersten 45 Minuten der Partie immer wieder von den Zusehern.

In der Public-Viewing-Zone am Urfahrener Jahrmarktgelände in Linz hat es beim "Schicksalsspiel" gleich zwei "Kalte Duschen" gegeben. Ziemlich zeitgleich setzte Regen ein und auf der Anzeigetafel war das 0:1 zu sehen. Das drückte auf die Stimmung, Katzenjammer brach aber auch nicht aus. Zwischenfälle wurden ebenfalls nicht gemeldet.

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