Alkohol im Dienst

Anzeige gegen Tiroler Polizisten wegen Saufgelage

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Acht Polizisten und eine Polizistin sollen im Dienst Bier getrunken und Karten gespielt haben.

Acht Polizisten und eine Beamtin sollen während der Dienstzeit ein Trinkgelage auf einer Polizeistation im Tiroler Unterland veranstaltet haben. Die interne Disziplinarkommission der Polizei untersuchte die Vorfälle. Jetzt wurden drei der Beamten wegen des Verdachts auf Betrug und Urkundenfälschung bei der Innsbrucker Staatsanwaltschaft angezeigt, erklärte das Landespolizeikommando am Freitag.

Bier getrunken und Karten gespielt
Die Vorfälle sollen sich im Frühjahr dieses Jahres ereignet haben. Ein Hinweis hatte die Disziplinarkommission auf den Plan gerufen. Ob es sich dabei um einen polizeiinternen Fingerzeig gehandelt hatte oder nicht, wollte Landespolizeikommandant Oskar Gallop nicht bekanntgeben. Acht Beamte und eine Beamtin sollen im Dienst Bier getrunken und Karten gespielt haben. Außerdem sollen Dienstberichte nicht vorschriftsmäßig erstellt worden sein.

Klare Vorschriften missachtet
"Es gibt ganz klare Vorschriften, was Alkohol während der Dienstzeit betrifft", sagte Gallop. Insbesondere dann, wenn die Polizisten noch ein Kraftfahrzeug bedienen müssten. "Wenn uns solche Fälle gemeldet werden, wird konsequent vorgegangen", sagte er.

Alkoholkonsum bei polizei soll weit verbreitet sein
Einer der Beschuldigten erklärte: "Auf der Polizeiinspektion wird nicht mehr und nicht weniger Alkohol konsumiert als auf jeder anderen Dienststelle und dem Landespolizeikommando auch." Dabei handle es sich um eine reine Schutzbehauptung, meinte Gallop dazu. Offensichtlich wollen die Betroffenen so "ihren Kopf aus der Schlinge ziehen", hielt er fest. Momentan seien zwei Verfahren anhängig, eines bei der Disziplinarkommission, die nun einen Einleitungsbeschluss gefasst habe, und eines bei der Justiz.

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